vom 14.2.2012

Die Leiberstunger Muur-Hexen erhalten bei ihrem Auftritt mit zwei schwer- gewichtigenSüdseeschönheiten viel Beifall
Die Leiberstunger Muur-Hexen erhalten bei ihrem Auftritt mit zwei schwer- gewichtigenSüdseeschönheiten viel Beifall             Fotos: Huck

Wendelinushalle wird zum Kinosaal
Sitzung der Fidelen-Jehle-Runde in Leiberstung / "Kinobesitzer" Bernhard Ibach moderiert

Von Alois Huck

Sinzheim - Die Leiberstunger Wendelinushalle präsentierte sich bei der Fasnachtssitzung der Fidelen-Jehle-Runde (FJR) als Kinosaal, der von den Parkett-Plätzen bis zur Loge voll besetzt war. Das kurstädtische Prinzenpaar Manuela I. und Rolf III. sowie das Hügelsheimer Prinzenpaar Beatrix I. und André II., aber auch Sinzheimer Politprominenz hatten in der Ehrenloge Platz genommen.

Als "Kinobesitzer" präsentierte Bernhard Ibach mit viel Sachkenntnis etliche "Streifen", die vom Publikum begeistert gefeiert wurden. Zuerst testeten die Oostalfetzer bei der abwechslungsreichen, fast fünfstündigen Kinonacht die ordentlich strapazierten Trommelfelle der Gäste.

Den Reigen der Schautänze eröffneten Bewohner der Leiberstunger Außenwohngruppe der Werkstätte der Lebenshilfe, die mit viel Freude ihre Dancingshow zeigten. Was Erwin Droll so alles aufgespießt hatte und mit spitzer Feder zu Papier brachte, übermittelte er in den "Leiberstunger Nachrichten". Da ging es unter anderem um einen Taschendieb, um eine verbotene Paddelbootfahrt auf dem Baggersee und um einen leeren Autotank. Die mit viel Körpereinsatz präsentierten Garde- und Schautänze der Leiberstunger Garde, der Sellinger Poldergeister und der Leiberstunger Muur-Hexen (mit zwei schwergewichtigen Südseeschönheiten) waren für Auge und Ohr ein Genuss und wurden mit großem Beifall belohnt. Immer wieder ließ Bernhard Ibach in seinem ausgefallenen Kostüm den Leiberstunger Fasnachtsruf "Quiek-Quack" durch den Kinosaal donnern.

Ramona Schultheiß als "Tilli"
Ramona Schultheiß als "Tilli"

Was einer "dummen Trine" so alles widerfährt, erzählte Petra Scholl, und Ramona Schultheiß hatte als "Tilli" so einiges aufgeschrieben, was sie im vergangenen Jahr beschäftigt hat. Da war von machtbesessenen Politikern und Wirtschaftsbossen sowie von Wutbürgern die Rede. Aber auch, dass für einen örtlichen Fasnachtsauftritt kurzerhand bei einer Sinzheimer Hexenpuppe die Schürze "ausgeliehen" wurde, hatte sie mitbekommen. Der gemischte Projektchor des MGV Leiberstung hatte sich kurzerhand in den "Xangverein" verwandelt und präsentierte unter der Leitung von Almut Grißtede in nostalgischem Sonntagsstaat einige Lieder. Mit der Melodie eines Kinderliedes nahmen sie Themen wie "Atomreaktoren", "Stuttgart 21" sowie die EU- und Landespolitik aufs Korn.

Erich Sulzer, ein Neu-Leiberstunger, erzählte Geschichten aus dem Dorfladen, und dass er unter einer Organverschiebung leide, denn seine Leber sei am ... Für einen weiteren Showtanz in Blues-Brothers-Kostümen mit Twist- und Rock'n'Roll-Einlagen erntete die Leiberstunger Garde nochmals viel Beifall.

Renate Seitz, bekannt aus Fernsehübertragungen, hat in der Welt der Zweisprachigkeit ihre Probleme. Als sie beim Telefonieren zu "Plies holt se Lein!" aufgefordert wurde, befreite sie auf der Straße einen angeleinten Hund und präsentierte die Leine dem Kinopublikum. Mit viel Geist, Witz und Wortspielereien nahm Martin Hettler die Kalamitäten um die Verlegung des Stuttgarter Hauptbahnhofs aufs Korn.

Quasi als Hommage an Professor Bernhard Grzimek hatten sich vor prächtig gestalteter Afrika-Kulisse Zebras, eine Löwin, ein Strauß, ein Gepard sowie Ureinwohnerinnen zu einem fantasievollen Tanz eingefunden, bevor traditionell das FJR-Männerballett das Ende der Filmnacht bestritt. Mit einem "Best of" der Film- und Glitzerwelt zeigten sie unter anderem eindrucksvolle Szenen aus Sister Act, Pippi Langstrumpf, James Bond, Woodstock und Star Wars.

Zwischen den Auftritten hatten die "Pedies" für Stimmung und gute Laune gesorgt.

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