vom 16.11.1959
 
Die Einwohner Leiberstungs wohnten der Einweihung der neuen Kriegergedächtniskapelle sehr zahlreich bei.
 
Bürgermeister Lorenz überreicht Pfarrer Birkenmeier den Schlüssel der Kriegergedächtniskapelle.            Anfnahrnen (2): BT-dn
 
„Den Helden zur Ehr....“
Weihe der neuen Kriegergedächtniskapelle in Leiberstung
 
LEIBERSTUNG — Auf dem Friedhof von Leiberstung wurde am gestrigen Volkstrauer­tag die neuerbaute Kriegergedächtniskapelle in einer Feierstunde eingeweiht. Nach einem Gedenkgottesdienst in der Pfarrkirche, der durch Vorträge des Kirchenchors und des Männergesangvereins seine besondere Note hatte, zogen die Einwohner in feierlicher Pro­zession zum Friedhof. Hier gedachte Pfarrer Birkenmaier am Portal der in lobenswerter Gemeinschaftsarbeit von den Einwohnern er­bauten Kriegergedächtniskapelle des Opfers der Gefallenen und gab dem Wunsch Aus­druck, daß die neue Kapelle ein Haus das Friedens sein möge. Nach dem von einem Kinderchor sehr nett vorgetragenen „Donna nobis pacem“ vollzog Pfarrer Birkenmaier in feierlicher Zeremoniell die Weihe der neuen, sehr schönen Kapelle. die am Ende des Fried­hofs, gegen das Dorf zu, in etwa einjähriger Arbeit erbaut wurde. Feierlich ertönte nach der Allerheiligen-Litanei und dem vom Kir­chenchor gesungenen „Über den Sternen“ zum erstenmal die Gedächtnisglocke der neuen Kapelle, die künftig an jedem Todestag eines Gefallenen oder dem Tag, an dem ein Sohn der Gemeinde als vermißt gemeldet wurde, zur mahnenden Erinnerung von einem Heim­kehrer geläutet werden soll. Als der letzte Ton der Glocke verklungen war. verlas Ratschreiber Ernst die Namen der in beiden Welt­kriegen Gefallenen und Vermißten; dann ge­dachte ihrer der Männergesangverein Leiberstung mit dem Lied „Ich hatt einen Kamera­den“. Zum Gedenken der Toten legte ein Vertreter des Heimkehrerverbandes unter ehrenden Worten einen Kranz an der Ge­denktafel im Innern der Kapelle nieder.
 
Das Lied des Männergesangvereins „Nun ruhet in Frieden“ leitete über zur Ansprache von Bürgermeister Lorenz, dem zunächst vom Planer der Kapelle. Bezirksbaumeister Aschoff, der Schüssel übergeben wurde. Bürgermeister Lorenz gab den Schlüssel in die Hände von Pfarrer Birkenmeier mit der Bitte, jedes Jahr einmal in der Kapelle zu Ehren der Gefallenen eine hl. Messe zu lesen. Bürgermeister Lorenz ging in seiner Ansprache kurz auf die Geschichte des Kapellenbaus ein. Auf Anregung von Pfarrer Birkenmaier sei der Bau mit Zu­stimmung und Mithilfe der ganzen Einwohner­schaft entstanden. Der Bürgermeister dankte dem Bezirksbaumeister sowie allen Mithelfern im Namen der Gemeinde. Das Opfer, sagte Bürgermeister Lorenz, das die Gemeinde und die Einwohner für den Kapellenbau gebracht hätten, sei verglichen mit dem Opfer der Ge­fallenen, die ihr Leben für die Heimat gegeben hätten, nur ein kleines. Die Kriegergedächtniskapelle solle der Jugend ein Mahn­mal für den Frieden sein, gemäß dem Spruch „Den Helden zur Ehr, der Jugend zur Lehr“. dn

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