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vom 21. November 2003
 
Im Einsatz für Libellen
Naturschutzbund ließ Leiberstunger Flachgewässer ausbaggern
 
ab211103AUSGEBAGGERT mussten Flachgewässer bei Leiberstung werden. Die für Libellen wichtigen Gewässer waren stark verlandet Foto: pr
 
 Sinzheim-Leiberstung (red). Für den Naturschutz war ein Bagger im Gewann "Ruttmatten" südöstlich von Leiberstung unterwegs. Die Gruppe Sinzheim des Naturschutzbunds (Nabu) hat ein Landschaftspflegeunternehmen beauftragt, ihre Anfang der 1980er Jahre auf einem gepachteten Grundstück angelegten Flachgewässer neu auszubaggern. Die Gewässer waren zwischenzeitlich stark verlandet und für mehrere vom Aussterben bedrohte Libellenarten wie die Südliche Binsenjungfer (Lestes barbarus) und die Südliche Mosaikjungfer (Aeshna affinis) nur noch eingeschränkt nutzbar.
 
Die Maßnahmen erfolgten in Kooperation mit der Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege (BNL) Karlsruhe, die sich im Artenschutzprogramm des Landes Baden-Württemberg um all jene Arten kümmert, die im Ländle ohne gezielte Pflegeeingriffe aussterben würden. Die genannten Libellenarten benötigen stark schwankende Wasserstände. Es ist für sie durchaus vorteilhaft, wenn die Entwicklungsgewässer ihrer Larven von Zeit zu Zeit trocken fallen - vorausgesetzt sie führen lange genug Wasser, dass ihre Larven die Entwicklung vollenden können.
 
Die Nabu-Gruppe Sinzheim hat mehrere Kleingewässer auf Gemarkung Leiberstung angelegt, die wichtige Entwicklungsgewässer für Libellen und Amphibien sind. "Von diesen Feuchtlebensräumen profitieren sehr viele Tierarten wie Sumpfschrecke, Großer Feuerfalter, Ringelnatter, Teichralle, Teichrohrsänger und nicht zuletzt die Leiberstunger Störche, so Dieter Peter, Vorsitzender der Nabu-Gruppe.
 
In den vergangenen Jahrzehnten sind viele Kleingewässer und Feuchtwiesen verloren gegangen. Der Nabu setzt sich deshalb dafür ein, dass die verbliebenen Feuchtlebensräume erhalten und neue geschaffen werden.