vom 16.7.2008

Ortsbegehung des Sinzheimer Gemeinderats / Ortsbaumeister: Der Glockenturm wackelt / Bürgermeister: Beschluss nach Ferien
Leiberstung will eine neue Kapelle

Das kleine Gotteshaus auf dem Leiberstunger Friedhof soll, wenn es nach dem Willen des Ortschaftsrats geht, einem mehreckigen Pavillon weichen.
Das kleine Gotteshaus auf dem Leiberstunger Friedhof soll, wenn es nach dem Willen des Ortschaftsrats geht, einem mehreckigen Pavillon weichen. Foto: Breyer

Von Christa Hoffmann
Sinzheim - Bei der jüngsten Ortsbegehung machten die Sinzheimer Gemeinderatsmitglieder mit Bürgermeister Hans Metzner an der Spitze auch Station auf dem Friedhof in Leiberstung. Dessen Kapelle ist laut Ortsvorsteher Alexander Naber in einem sehr schlechten Zustand. Auch der Glockenturm bedürfe der Erneuerung.

In der Kapelle sei kein Platz zur Andacht, erklärte Naber den mehr als 20 anwesenden Gemeinderatsmitgliedern, der Sarg müsse vor dem Gebäude stehen. Die Folge: "Die Trauerfeier geht oft im Wetter unter." Ein größeres Vordach biete sich nicht an, "es sähe nach nichts aus und auch der finanzielle Aufwand wäre zu groß", meinte der Ortsvorsteher.

Ursprünglich sei an eine Erweiterung des Gebäudes gedacht worden. Dessen Bausubstanz sei aber nicht erhaltenswert. Deshalb habe sich der Ortschaftsrat in einer Klausurtagung für den Abriss der alten Kapelle und einen größeren Neubau entschieden. Nicht zuletzt deshalb, weil sich langfristig die Frage nach einer Erweiterung des Friedhofs stelle, sagte Naber. dann würden sich die Urnenstelen in der Mitte des Gottesackers befinden. Gewünscht würde als Ersatz für die Kapelle ein mehreckiger Pavillon aus Holz und Glas, der die Trauergemeinde aufnehmen könne und in der Zeit außerhalb von Beerdigungen als Oase der Einkehr dienen solle. Die Bänke und das Bleiglasfenster aus dem alten Gebäude sollten dabei Verwendung finden.

Dass ein Neubau kein Luxus sei, verdeutlichte Ortsbaumeister Richard Hörth: "Der Glockenturm wackelt." Außerdem werde die Glocke noch von Hand bedient. Nicht erst seit gestern ist die Sanierung ein Thema. 20000 Euro seien für die Erneuerung der Kapelle vor etwa zwei Jahren bereits veranschlagt worden, so der Ortsbaumeister. Als die Idee aufgekommen sei, den Glockenturm zu separieren, habe er sich an einen früheren Plan erinnert, den er einmal für einen Glockenturm im Kloster gezeichnet habe. Dieser Plan könne für Leiberstung verwendet werden. Für ein elektrisches Läutewerk veranschlagte Hörth rund 7000 Euro. Den vier Meter hohen Turm könnten die eigenen Zimmerleute des Bauhofs erstellen und noch im Spätjahr mit den Arbeiten beginnen. Die Glocke würde in vier Metern Höhe hängen, dann bliebe darunter noch Platz für weitere, "wenn vielleicht noch einmal einer eine Glocke spendiert". Bürgermeister Hans Metzner: "Nach der Sommerpause fällen wir einen Grundsatzbeschluss."