vom 2.2.2008

Leiberstung: Bestechungsversuch der Narren mit Gutsele scheitert
Ortschaftsräte in Ketten

Ortsvorsteher Alexander Naber hat keine Schance gegen die Übermacht der Narren.
Ortsvorsteher Alexander Naber hat keine Schance gegen die Übermacht der Narren.    Foto: Hecker-Stock

Leiberstung (co) - Beinahe konnten einem die Leiberstunger Ortschaftsräte leid tun, die am Donnerstagabend komplett entmachtet und in Ketten gelegt wurden. Bis Aschermittwoch müssen sie für ihre Verfehlungen büßen.

Trotz schneidend kaltem Wind hatte sich eine stattliche Zahl Entenhausener Bürger auf den Weg zur fest verrammelten Kommandozentrale gemacht. Ihre Forderung nach kompletter närrischer Macht unterstützten sie lautstark mit Trommeln, Rätschen, Trillerpfeifen und ohrenbetäubendem Geschrei.

Auch optisch wurden die konservativ gewandeten Räte von den

Narren völlig ins Abseits gerückt. Beim Hemdglunkerleumzug dominierten Schlafhauben, Nachthemden und Bettschuhe. Beim Eintreffen der Meute wähnte sich der Ortschaftsrat noch sicher. "Rückt den Schlüssel freiwillig raus, sonst kommen wir zu euch ins Haus", schrieen die Muurhexen, was ihnen nur höhnisches Gelächter einbrachte.

Die finstere Drohung von Hexenmeister Hartmut Mensing, "wir legen euch in Ketten und werden euch als Gefangene mit uns schleppen", bewirkte immerhin das Öffnen eines Fensters. Doch noch immer glaubten die Politiker an ihr Oberwasser. Ortsvorsteher Alexander Naber zweifelte gar die Kompetenz der Narren an: "Wie wollt ihr denn hier regiere? Vielleicht mit der Pappnas' Akte studiere?" Ein Bombardement ging dazu in Form von Gutselregen über die Narren nieder, was diese als Bestechungsversuch werteten.

"Was für ein Graus, uns geht die Munition jetzt aus", waren die letzten Worte Nabers, bevor er symbolisch zu Boden ging. Durch Tür und Fenster erklommen die Narren die feindliche Burg und eroberten den Rathausschlüssel. Naber wurde ebenso gnadenlos wie sein Gefolge in Ketten gelegt und quer durch Entenhausen geführt. In der Wendelinushalle präsentierten die Narren nochmals voller Stolz ihren eroberten Schlüssel. Doch wie beobachtet wurde, feierte das närrische Volk später in friedlicher Gemeinschaft mit den Gefangenen. Zusammen wurden die Tanzgruppen des Kartunger Narrenclubs und des Narrenclubs Sinzheim-Winden bewundert, der Auftritt der eigenen Hexenmädels sowie der neuen Leiberstunger Garde.