vom 11.10.2010

Die Messe zum Auftakt der Feierlichkeiteiten ist gut besucht
Die Messe zum Auftakt der Feierlichkeiteiten ist gut besucht
Der Wendelinusritt wird von einem Vierspänner angeführt
Der Wendelinusritt wird von einem Vierspänner angeführt
Kutschenfahrer aus der gesamten Region genießen die Stimmung und das gute Wetter beim Wendelinusritt
Kutschenfahrer aus der gesamten Region genießen die Stimmung und das gute Wetter beim Wendelinusritt

Farbenprächtiger Umzug mit Kutschen und Reitern
Wettergott meint es gut mit dem Wendelinusfest in Leiberstung / Landwirtschaftsminister als Ehrengast

Von Gertrud Vögele

Sinzheim - Seit 46 Jahren ist das Patroziniumsfest zu Ehren des Heiligen Wendelin ein besonderes Ereignis im Veranstaltungskalender von Leiberstung. Höhepunkt der Feierlichkeiten für den Schutzpatron der Leiberstunger Kirche ist stets der Wendelinusritt, zu dem sich Reiter und Kutschfahrer aus der gesamten Region treffen.

Das Traditionsfest begann gestern in den frühen Morgenstunden mit einer Premiere: die Alphornfreunde Leiberstung zogen mit ihren mächtigen Instrumenten durch die Straßen des Dorfes, um die Einwohner zu wecken. Den eigentlichen Auftakt zum Fest bildete am Morgen ein gut besuchter Gottesdienst, den der Sinzheimer Pfarrer Martin Schlick zusammen mit Diakon Georg Beier gestaltete. Schlick regte in seiner Predigt über Umkehr und Dank zu der Frage an: "Wofür möchte ich dankbar sein?" Mitgestaltet wurde die Messe vom Kirchenchor. Anschließend nahmen viele die Möglichkeit wahr, in der Wendelinushalle zu Mittag zu essen. Für die Bewirtung sorgten die Aktiven des Vereins "Fidele-Jehle-Runde".

Glück hatten Veranstalter und Besucher mit dem Wetter. Bei strahlendem Sonnenschein säumten zahlreiche Zuschauer, darunter viele Familien mit Kindern, die Straßen, um den farbenprächtigen Umzug mitzuerleben. Vom südlichen Ortseingang her setzte sich der Lindwurm in Bewegung. Mit Blumen verzierte Kutschen, geschmückte Pferde und Ponys und festlich gekleidete Kutscher und Reiter wechselten sich ab. Angeführt wurde der Wendelinusritt traditionsgemäß von einem Vierspanner, in dem die Ehrengäste Platz genommen hatten, darunter Landwirtschaftsminister Rudolf Köberle. Außerdem wurde auf einem Festwagen die Statue des Heiligen Wendelin mitgeführt, des Weiteren ein "Burgwagen" zur Erinnerung an die erste urkundliche Erwähnung Leiberstungs als Wasserburg im 14. Jahrhundert. Begleitet von den Klängen der Musikvereine Sinzheim, Winden, Stollhofen und Weitenung führte der Umzug durch die Hauptstraße und in einer Schleife über die Felder zur Wendelinushalle. Dort nahmen Diakon Beier und Pfarrer Schlick die Segnung der Pferde, Kutschen, Reiter und Fahrer vor.

Seinen Dank sprach Schirmherr Bernhard Friedmann den Bürgern aus. Sie ermöglichten seit Jahren das Traditionsfest ermöglichen und stellten Gastfreundlichkeit unter Beweis. Das Fest sei ein fest verankertes Kulturgut für die Gemeinde, meinte Köberle. Ortsvorsteher Alexander Naber hob hervor, dass das Wendelinusfest seit vier Jahrzehnten das größtes Fest im Jahreslauf von Leiberstung darstellt.

Stolz sei er besonders darauf, dass auch junge Menschen bereit seien an alten Traditionen festzuhalten. So hatte auch in diesem Jahr wieder ein Trachtenpaar (Marie-Louise Stoltz und Daniel Lorenz) in einer der Droschken Platz genommen.