vom 18.9.2010

Die alte Leiberstunger Friedhofskapelle wird abgerissen. Die Ortschaftsräte hoffen, dass der etwas versetzte Neubau in den nächsten zwei Jahren fertiggestellt werden kann.
Die alte Leiberstunger Friedhofskapelle wird abgerissen. Die Ortschaftsräte hoffen, dass der etwas versetzte Neubau in den nächsten zwei Jahren fertiggestellt werden kann.   Foto: Vögele

Kampf dem Tiger-Moskito
Bürgerinformation des Ortschaftsrats in Leiberstung

Sinzheim (gev) - Spannend und ausführlich informierten Artur Jöst und Michael Kinzig von der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS), wie die Leiberstunger Bürger zu deren Garaus beitragen können. Anlass war eine Einladung des Ortschaftsrats Leiberstung. Auf der Tagesordnung der Bürgerinformation von Ortsvorsteher Alexander Naber stand außerdem die Unterrichtung über die Ergebnisse der jüngsten Klausurtagung des Ortschaftsrats.

Schnakenlarven fänden sich bevorzugt in Regentonnen, Gartenteichen und Sickergruben, so die Experten, und diese Brutstätten gelte es rechtzeitig zu bekämpfen. Bewährt habe sich hier in den vergangenen Jahren die Vorgehensweise mit BTI, einer Tablette, die Protein enthält und die Quälgeister bereits im Larvenstadium abtötet. Das setze natürlich voraus, dass das BTI rechtzeitig ausgebracht wird.

Seit Jahren beobachte man eine Zuwanderung von Stechmücken nach Deutschland, berichteten Artur Jöst und Michael Kinzig. Der asiatische Tiger-Moskito, der gefährliche Krankheiten übertragen könne, habe es aus Italien bis in unsere Gefilde geschafft. Ebenso der japanische Busch-Moskito, dessen Stiche besonders schmerzhaft seien. Zur Bekämpfung dieser Mücken müsse man ganz neue Strategien entwickeln, meinten die KABS-Experten.

Drei Hauptthemen habe man bei der jüngsten Klausurtagung des Ortschaftsrats behandelt, informierte im Anschluss Ortsvorsteher Naber: die Weiterentwicklung des Dorfes in Bezug auf die bauliche Erweiterung, der Neubau der Friedhofskapelle und - in Anbetracht der energetischen Sanierung des Bürgersaals - die Ausarbeitung eines Sanierungskonzeptes.

Laut Naber ist das Baugebiet "Buchtunger Matten" inzwischen abgeschlossen, und nach eingehenden Beratungen im Ortschaftsrat habe man sich zu der Erschließung des Gebiets "östlich der L 80" entschieden. Hier solle ein Mischgebiet mit "Dorfcharakter" entstehen.

Seit Jahren beschäftige man sich im Rat bereits mit dem Thema Friedhofskapelle. Josef Rees, Mitglied im Ortschaftsrat, erläuterte den anwesenden Bürgern den geplanten Kapellenneubau. Nach Abwägung verschiedener Varianten habe man sich zum Abriss der alten Kapelle entschlossen, lediglich einige Teile, wie beispielsweise die Ornamentfenster, der Altar und der einzeln stehende Glockenturm, sollen erhalten bleiben. Entstehen soll - in Eigenleistung der Leiberstunger Bürger - ein schlichtes Gebäude, in dem künftig 40 bis 50 Personen Platz finden, mit zwei kleinen abgetrennten Räumen für Pfarrer und Messdiener, und ein Utensilienraum. Eine Heizung sei nicht vorgesehen, so Naber.