vom 15.10.2012

DIE STATUE BES HEILIGEN WENDELIN bildete den Mitte/punkt des nach ihm benannten Ritts durch Leiberstung.
DIE STATUE BES HEILIGEN WENDELIN bildete den Mitte/punkt des nach ihm benannten Ritts durch Leiberstung.            Fotos: Huck
 
DEN SEGEN FÜR DIE PFERDE erteilte auch Diakon Georg Beier der seit mehr als zwei Jahrzehnten regelmäßig beim Wendelinusritt dabei ist.
DEN SEGEN FÜR DIE PFERDE erteilte auch Diakon Georg Beier der seit mehr als zwei Jahrzehnten regelmäßig beim Wendelinusritt dabei ist.
 
Tradition trotzt Wind und Wetter
Wendelinusritt mit Reitern und Kutschenfahrern aus der ganzen Region
 
Von unserem Mitarbeiter Roland Huck
 
Sinzheim-Leiberstung. Alljährlich ein besonderer Höhepunkt im Leiberstun­ger Veranstaltungskalender ist das Wen­delinusfest, das stets am zweiten Sonn­tag im Oktober gefeiert wird. Auch dies­mal wieder — trotz des Regens — wurde es zu einem Treffpunkt nicht nur für die Sinzheimer, sondern für Besucher aus der ganzen Region.
 
Nach dem morgendlichen Gottesdienst mit Dekan Martin Schlick unter Mitwir­kung des Kirchenchors war der Umzug durch den Ort am Nachmittag mit Rei­tern und Kutschenfahrern eine weitere Attraktion.
 
Das nasskalte Wetter sorgte allerdings dafür, dass etwas weniger Umzugsteil­nehmer und Zuschauer als gewöhnlich gezählt wurden.
 
Los ging der Wendelinusritt in ge­wohnter Manier am südlichen Ortsein­gang. Von hier aus zogen die Teilnehmer an der Kirche vorbei durch Leiberstung. Zwischen den Reitern und Kutschenfah­rern marschierten Kapellen aus Sinz­heim und den umliegenden Orten mit. Ebenso wie die "Leiberstunger Alp­hornfreunde", die den Tag über kurze Auftritte hatten, sorgten sie für die musikalische Un­terhaltung der Be­sucher.
 
Einen Ehrenplatz beim Umzug hat­ten zum einen die Figur des Heiligen Wendelinus als Schutzpatron der Leiberstunger Kir­che, zum anderen das Modell der Wasserburg. mit der an die Anfänge des Orts im 14. Jahrhundert erin­nert wurde. Beide durften auf üppig mit Blumen ge­schmückten Wagen mitfahren.
 
Ziel des Wendeli­nusritts war die Festhalle. Dort be­tete Dekan Martin Schlick von der ka­tholischen Pfarrge­meinde gemeinsam mit den Festgästen das "Vater unser“, bevor die Umzugsteilnehmer an den beiden Geistlichen vorbeizogen. Mit Unterstützung durch Diakon Georg Beier, der schon seit mehr als zwei Jahrzehnten regelmäßig dabei ist, wurden Pferde, Fahrer und Reiter gesegnet. Zusätzlich gab es Schleifen für die Teilnehmer und nicht zuletzt ei­nen Satteltrunk.
 
Als "größtes Fest in Leiberstung“ stell­te Ortsvorsteher Alexander Naber die Feierlichkeiten zu Ehren des Heiligen Wendelinus vor. Er freute sich über "das herrliche Defilee an Fahrern und Rei­tern" beim mittlerweile 48. Wendelinus­ritt. Zugleich lenkte er das Augenmerk auf das Bewahren von Traditionen und das Rückbesinnen auf Werte, welche die Generationen verbinden. Schirmherr Bernhard Friedmann, der frühere Präsi­dent des Europäischen Rechnungshofs, freute sich ebenfalls über die gelungene Veranstaltung und lobte das schmuckvolle Herrichten der Kutschen und das Herausputzen der Pferde. Mit dem Wen­delinusritt werde die Tradition auf­rechterhalten, sagte er. Diesen Worten schloss sich Sinzheims Bürgermeister Erik Ernst an.
 
Auch er sprach von einem "traditions­reichen Fest" und dankte den Festgäs­ten, die bei ihrem Besuch in Leiberstung "Wind und Wetter getrotzt" hätten. Nach dem Wendelinusritt ging das Fest in der Halle weiter.