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vom 28.9.2015

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Der Geburtstagschor, der gemischte Chor aus Leiberstung(links), und ein gratulierender Chor - "Ladies First" GV Sinzheim-Fremersberg.  Foto: Nickweiler
 
Geburtstag mit Räucherstäbchen und Petticoats
Konzert des Gesangvereins Leiberstung zum 140-jährigen Bestehen
 
Sinzheim (cn) - Das Lebensgefühl einer ganzen Epoche prägte das Motto des Unterhaltungsabends zum 140-jährigen Bestehen des Gesangvereins 1875 Leiberstung.
 
Der inzwischen gemischte Chor präsentierte sich als jung gebliebene und dynamische Gesangsformation. Viele Besucher kamen in die Wendelinushalle, um mit dem Jubelchor zu feiern. Befreundete Chöre gratulierten mit eigenen Liedbeiträgen.
 
Der Vorsitzende des Gesangvereins, Reinhold Straub, blickte in seinen Grußworten auf die vergangenen fünf Jahre zurück, in denen der Chor entscheidende Weichen für die Zukunft stellte. So warben die Mitglieder um neue Gesangsstimmen - mit dem Ergebnis, dass seit zwei Jahren der Chor nur noch als gemischter Chor auftritt. Demnach stellte das Konzert für die jetzige Formation eine Premiere dar.
 
Alleine schon der Programmauftakt des Gesangvereins ließ auf die gelungene Frischzellenkur des ältesten Vereins des Wendelinusdorfes schließen: Unter der Leitung von Almuth Grißtede gaben sich die Sängerinnen und Sänger, bezogen auf die Schlager und das äußere Erscheinungsbild, ganz im Stile der späten 50er und frühen 60er Jahre. Mit Sonnenbrille, Sonnenhut und gepunkteten Petticoats besang der Geburtstagschor mit "Itzy-Bitzy-Teenie-Weenie" die zeitgenössische Urlaubsstimmung.
 
Bei dem Hit "Marina" klatschte das Publikum spontan im Takt mit. Zum Ende des Schlagers "Rote Lippen soll man küssen" warfen die Chormitglieder dem Publikum Küsschen zu.
 
Das Zyankali in der Suppe besang der Chor bei Bill Ramseys Schmunzelsong "Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett". Kurze szenische Dialoge, in denen Dirigentin Grißtede beispielsweise die Sekretärin des Ortsvorstehers mimte, kündigten die Gastchöre an.
 
So erfuhren die Gäste, dass rund 30"bekiffte" Blumenkinder aus den 70er Jahren auf dem Weg in die Wendelinushalle sind. Die Doppelchorformation "Cantiamo" Helmlingen und "Crosvilare" Großweier versetzte das Publikum musikalisch in die wilde Zeit von Dreadlocks und Schlaghosen. Der Duft von Räucherstäbchen zog noch durch den Saal, als die bunte Gruppe das Aquarius-Medley anstimmte.
 
Der Ende der 70er Jahre einsetzenden esoterischen Welle trug der Damenchor des Gesangvereins Sinzheim-Fremersberg Rechnung, indem die Formation sehr eindringlich das "Hallelujah" von Leonard Cohen interpretierte.
 
Aus der Zeit der deutschsprachigen Balladen präsentierte der Projektchor "Sangesfreunde" aus Müllhofen unter der Leitung von Kolja Keller unter anderem Titel von Silbermond.
 
Zum Abschluss erlebten die Besucher dann mit dem zur Einheitsharmonie appellierenden Stück "We Are The World" den geballten Klang aller auf der Bühne singenden Chöre.