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vom 17.3.2016
 
Auskiesungspläne tangieren Söllingen
Vertreter des Kieswerks Leiberstung stellt Ausschussmitgliedern Pläne vor
 
Rheinmünster (ar) - Nicht nur westlich von Söllingen sind weitere Auskiesungen geplant, solche Überlegungen gibt es auch auf östlicher Gemarkungsseite. In der öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Bauwesen, Technik und Umwelt der Gemeinde Rheinmünster informierte ein Vertreter des Kieswerks Leiberstung über das geplante Vorhaben.
 
Seit 1992 betreibt das Kieswerk auf Gemarkung der Gemeinde Sinzheim, Ortsteil Leiberstung, eine Abbaustätte zur Gewinnung von Quarzkies und Quarzsand. Zur Sicherung des Betriebes und der dort vorhandenen Arbeitsplätze sowie zur Versorgung des Rohstoffmarkts soll der bestehende knapp 60 Hektar große See nach Südwesten um rund 10,1 Hektar erweitert werden. Im nordwestlichen Teil soll das Gewässer außerdem vertieft werden.
 
Wie der Vertreter des Kieswerkbetreibers informierte, könnten durch die geplanten Maßnahmen insgesamt rund 5,8 Millionen Tonnen Kies und Sand zusätzlich gewonnen werden, was einer weiteren Abbauzeit von rund 14 Jahren entspreche. Die geplante Erweiterungsfläche ist im Regionalplan Mittlerer Oberrhein als Vorranggebiet für den Rohstoffabbau ausgewiesen.
 
Bannwaldgraben müsste verlegt werden
 
Betroffen hiervon wäre die Gemarkungsgrenze Söllingen, da der querende Neue Bannwaldgraben im Vorfeld der Abbauerweiterung verlegt werden müsste, wie der Unternehmensvertreter mitteilte. Dies sei mit der Herstellung eines neuen Bachbettes auf einer Länge von rund 720 Metern verbunden. Für die Genehmigung des Vorhabens ist ein bergrechtliches Planfeststellungsverfahren mit Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen. Um die genauen Untersuchungsinhalte festzulegen, findet am Mittwoch, 23. März, ein Scoppingtermin statt. Bürgermeister Helmut Pautler betonte, die Gemeinde Rheinmünster treffe hierüber keine Entscheidung, zuständig seien die Fachbehörden des Landratsamts. Allerdings verwies er darauf, dass in diesem Planungsbereich auch der A5-Anschluss des Baden-Airparks beabsichtigt sei.