btlogok
Vom 11.5.2017
 
bt150517a
 
Zweite Amtszeit für Erik Ernst
Sinzheims Bürgermeister gewinnt die Wahl / Herausforderer sehr enttäuscht
Von Christa Hoffmann
Sinzheim - Sinzheims Bürgermeister Erik Ernst bleibt im Amt: Der 48-Jährige erhielt gestern bei der Bürgermeisterwahl 58,95 Prozent der Stimmen. Sein Herausforderer, der Karlsruher CDU-Fraktionsgeschäftsführer Sascha Pröhl (31) aus Weinheim, unterlag und errang 40,09Prozent. Der dritte Kandidat, Diplom-Jurist Sascha Krolzig (29) aus Bielefeld, Mitglied der Partei "Die Rechte", verbuchte weit abgeschlagen lediglich 0,85Prozent der Stimmen.
 
Die Wahlbeteiligung lag bei 58,27 Prozent, vor acht Jahren bei 57,2 Prozent. Wahlberechtigt waren 9321 Sinzheimer Bürger. Es gab 16 ungültige Stimmen.
 
Direkt nach dem Auszählen der Stimmen erscheint der erfolgreiche Wahlkämpfer strahlend im Foyer des Rathauses, wo sich neben vielen Bürgern auch Landrat Jürgen Bäuerle und Bürgermeister der umliegenden versammelt haben, um dem Wahlsieger zu gratulieren. Ernst nimmt im Beisein seiner Frau und zweier seiner drei Kinder sichtlich erleichtert die Glückwünsche entgegen. Auch sein Kontrahent schüttelt ihm die Hand.
 
Ihm sei ein "großer Stein vom Herzen gefallen", sagte er im Gespräch mit dem BT. Die vergangenen Wochen seien sehr anstrengend gewesen - auch für seine Familie. Das Ergebnis, vor acht Jahren erreichte er 63,7 Prozent der Stimmen, betrachte er als "Ansporn". Er wolle versuchen, in Zukunft noch mehr Menschen zu erreichen. "Ich freue mich auf die nächsten acht Jahre." Er wolle denen die Hand reichen, die sich anders entschieden haben.
 
Der unterlegene Mitbewerber um das Amt des Gemeindeoberhaupts, Sascha Pröhl, war sehr enttäuscht über seine Niederlage. Die Anzahl der Stimmen sei "deutlich zu wenig für ihn und deutlich zu viel" für den Amtsinhaber verglichen mit seinem Engagement und dem "Minimalprogramm" von Erik Ernst auf der Gegenseite. Pröhl meinte, dass sein Einsatz nicht entsprechend honoriert worden sei. Er vermutete, dass dies nur dem "Amtsbonus" geschuldet sein könne. Auch in der Rückschau wisse er nicht, was er hätte anders machen können, er habe "überparteilich mit anderen zusammengearbeitet". Nun müsse er das Ergebnis erst einmal sacken lassen.
 
bt150517b
 
Aus den 14 Wahlbezirken in Sinzheim und den Stimmen der Briefwähler (1032) ragen drei Ergebnisse in drei Ortsteilen heraus: Die Bürger in Müllhofen haben mit 51,76 Prozent mehrheitlich für Sascha Pröhl gestimmt. Noch mehr Stimmen bekam er in Leiberstung mit 59,7 Prozent. Ortsvorsteher Josef Rees glaubt, dass die Idee, am Leiberstunger Baggersee eine Badestelle einrichten zu wollen, viele Altbürger nicht gut fänden und das den Amtsinhaber Stimmen gekostet habe. Und Sascha Pröhl habe sich vor Ort "sehr viel Mühe gegeben" und bei vielen vorgestellt. Dagegen liegt die Hochburg des Amtsinhabers Ernst in Schiftung mit 68,6 Prozent.
 
Gestern Abend war nach der offiziellen Verkündung des Wahlergebnisses durch den Vorsitzenden des Gemeindewahlausschusses, Gabriel Schlindwein, seinen Glückwünschen, denen von Landrat Jürgen Bäuerle und dem freudigen Dank von Bürgermeister Erik Ernst an die anwesenden, rund 500 Sinzheimer, feiern angesagt.