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Vom 9.10.2017
 
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Traditionsritt bei durchwachsenem Wetter
Umzug und Segnung in Leiberstung mit weniger Reitern als in den Vorjahren
 
Von Christina Nickweiler
Sinzheim - Eifrig klappern die Hufe der Pferde auf dem Asphalt, die sich für den Höhepunkt des Wendelinusfestes in Leiberstung, dem feierlichen Ritt, am südlichen Ortseingang sammeln. Deutlich weniger Reiter, als die Jahre zuvor nehmen in diesem Jahr an diesem unbeständigen und kühlen Herbstsonntag an dem Umzug durch das Dorf und der anschließenden Segnung teil.
 
Das Wiehern einiger Pferde mischt sich mit den Klängen der Blaskapellen, die kurz vor dem Startschuss die Instrumente einspielt. Dann beginnen Punkt 14 Uhr die Glocken der Wendelinuskapelle in der Ortsmitte zu läuten. Um das Gotteshaus stehen die meisten Besucher. Erwartungsvoll blicken sie in die Richtung, aus der der Umzug kommen soll. Plötzlich setzt leichter Regen ein. Schnell spannen die Zuschauer das Pflichtutensil an diesem Tag, die Regenschirme, auf.
 
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Als die beiden Festreiter Alisa Reinfried und Alexander Panter am Ende der Straße zu sehen sind, hat der Regen wieder aufgehört. Alisa Reinfried reitet zum 52. Mal mit.
Dass das Wendelinusfest einen gesellschaftlichen Höhepunkt im Veranstaltungskalender bei der Bevölkerung besitzt, zeigt, wie aufwändig die Anwohner den Straßenzug mit Fahnen und Herbstblumensträußchen geschmückt haben. Sauber sind die Pferde verschiedener Rassen, wie Haflinger, Westfale, Württemberger, Ponys und so weiter herausgeputzt. Manche Pferde tragen auf den Ohren einen Fliegenschutz, bei anderen sind die Mähnen und Schweife kunstvoll geflochten.
 
Die örtliche Prominenz weiß um den Stellenwert des Festes. Huldvoll, fast majestätisch winkt Ortsvorsteher Josef Rees aus der Kutsche, in der er zusammen mit seiner Gattin, Landrat Jürgen Bäuerle und dessen Frau sowie Pfarrer Martin Schlick sitzt. Gottes Segen, einen hochprozentigen "Satteltrunk" und die Klänge der Bühler Jagdhornbläser gibt es am Ende des Umzugs bei der Wendelinushalle.
 
Für kurze Zeit zieht eine leere Kutsche die Aufmerksamkeit der vielen Besucher auf sich, nachdem ein unruhiges Pferd die Kutsche in den Acker gezogen hat. Doch es bleibt bei ein wenig Unruhe: Mit viel Geduld gelingt es dem Kutscher und einigen Helfern, die Kutsche wieder aus dem Feld heraus zu manövrieren.