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Vom 5.2.2018
 
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Lautstarke Guggis und Feines aus der Bütt
Fidele Jehle Runde demonstriert mehrere Stunden lang viel närrischen Geist in Leiberstung
 
Sinzheim-Leiberstung (ane). Mit dem Geissbock an die Adria oder mit der Bahn nach Hongkong - in Leiberstung ist so manches möglich, das andemorts undenkbar scheint. Mit einem krachenden Sitzungsabend zeigte die Fidele Runde, dass mächtig viel närrischer Geist im Dorf Zuhause ist.
 
Eigengewächse und Gäste sorgten mehrere Stundenlang dafür, dass das Publikum in der Wendelinushalle so einiges auf die Augen und vor allem auf die Ohren bekamen. Den lautstarken Auftakt bescherten die Bietjer Schdroosefetza Guggis, die miterleben ließen, dass sich vom Gassenhauer bis zum Pur-Medley so ziemlich alles „vergugge“ lässt. Dank Bernhard Ibach, der mit Herz, Gitarre und Gesang, durch den Abend führte, wurden jedoch im Laufe des Programms noch eine ganze Reihe weiterer musikalischer Akzente gesetzt.
 
Selbst seine Muur Hexen brachte er im Shantie-Stiel zum Gesang. Stolze 22 Jahre ist diese Formation bereits in der Fasnachtsszene auf Tour und kredenzte angesichts, dieses närrischen Jubiläums obendrein einen getanzten „Best of“-Rückblick auf frühere Shows. Denn wer singen und tanzen kann, der hat gute Voraussetzungen über kurz oder lang in Leiberstung auf der närrischen Bühne zu landen. Foglich war es keine Frage, dass auch die örtlichen Sänger ihr kreatives Potenzial unter Beweis stellten. Zum stimmigen Western-Todes-Sound marschierte die Chorgemeinschaft durch den Saal und lies „Die grausamen Ent(d)chen“ teilhaben an der gewaltsamen Beiseitigung von Ehegatten.
 
Fast von selbst versteht sich, dass eine derart kreative Dorfgemeinschat auch von außen gesangliche Unterstützung findet. Aus Halberstung waren die „Sondbach Briehler“, Bänkelsänger par excellence, zu Gast und ließen es sich nicht nehmen, ihre Songs mit gehörig viel Lokalkolorit zu würzen. So sangen sie nicht nur das Loblied auf den Urlaub am Entenstrand, sondern bekannten Waschbrett-reibend als Trio auch „Ich will wieder heim nach Leiberstung“. Denn in Lararmie - wie die Gemeinde im Sprengel genannt wird – geht es recht lustig zur Sache.
 
Das ließen auch die Büttenredner erahnen. Mal war es die bereits eingangs erwähnte Reise, die Claudia Moritz nach Honkong führte und so allerhand Unwegsamkeiten von zu knappen Fliegersitzen bis hin zu sparchlichen Verwicklungen mit sich brachte. Ganz zu schweigen von Michaela Scherer, die als ältliches Fräulein beim Männerfang strauchelt oder von Lucia Bräutigam, die weiß auf was es abkommt, wenn das Gegenüber so richtige „Ohr“ sein solll. Vielleicht hätten sich beide auch den einen oder anderen Tipp bei Eberhard Doll und Heinz Ernst holen können, die in der Bütt ausrückten um zu zeigen wie man dicke Fische an Land zieht.
 
Ein bisschen fesch musst halt sein, damit das am Ende klappt - eine Kunst, welche die Rhythmus-Sensation genau wie das vereinseigene Mänrıerballett mindestens genauso gut verstehen wie die Tanzgarde, die zu vorgerückter Stunde als Ghostbuster aktiv wurde.
 
Das war ein bunter Abend, der geradezu nach Fortsetzung schreit. Die soll es auch geben, kündet der Nachwuchs der Fidelen Jehle Runde an. Am 9. Februar geht es ab 20.11 Uhr mit dem „1. Sauball“ weiter, bei dem es ein Showprogramm mit DJ-Sound geben wird.