btlogok
Vom 21.12.2018
 
bt211218
 
Kommunen nehmen Heft selbst in die Hand
Bühler Gemeinderat spricht sich für Bau eines Radwegs zwischen Weitenung und Leiberstung aus
 
Bühl (sie) - Eigentlich wäre der Landkreis zuständig, doch jetzt nehmen die Stadt Bühl und die Gemeinde Sinzheim das Heft selbst in die Hand: Zwischen Weitenung und Leiberstung soll entlang der K3736 ein Radweg gebaut werden. Am Mittwoch gab der Bühler Gemeinderat grünes Licht, dass sich die Zwetschgenstadt an dem Vorhaben mit voraussichtlich rund 221000 Euro beteiligt.
 
"Das ist eine sehr wichtige Maßnahme, über die wir seit vielen Jahren sprechen", sagte Weitenungs Ortsvorsteher Daniel Fritz (CDU), der auch an tödliche Unfälle auf der Strecke in der Vergangenheit erinnerte. Beim Landkreis, in dessen Zuständigkeit das Projekt fällt, genoss der 1,7 Kilometer lange Radweg aber trotzdem keine Priorität. Aufgrund von Verkehrszählungen sah das Landratsamt keine Notwendigkeit, die Verbindung in absehbarer Zeit zu realisieren.
 
Daraufhin suchten Bühls Oberbürgermeister Hubert Schnurr und Sinzheims Bürgermeister Erich Ernst das Gespräch mit Landrat Jürgen Bäuerle und sicherten sich von ihm die Zusage, dass sich der Kreis mit 20 Prozent der Kosten an dem Bau beteiligen würde, wenn ihn die Kommunen selbst durchführen lassen. Schließlich folgte eine Förderzusage des Landes in Höhe von 50 Prozent
.
Unterm Strich bleiben von den geschätzten Gesamtkosten in Höhe von rund einer Million Euro damit 417000 Euro bei den Kommunen hängen, wovon Bühl 221000 und Sinzheim 196000 Euro tragen.
 
Bereitgestellt werden sollen die Mittel in den Haushalten 2019 und 2020. Die Verwaltung rechnet offenbar mit einer schwierigen Umsetzung der Pläne: "Es werden etliche Schutzgebiete tangiert, was mit entsprechenden Ausgleichsmaßnahmen sowie Erschwernissen während der Bauzeit verbunden sein wird", heißt es in der Tischvorlage des Gemeinderats.
 
Die Bühler Stadträte ließen trotzdem keinen Zweifel daran aufkommen, dass die Maßnahme sinnvoll ist. "Das ist ein gutes Beispiel für kommunale Zusammenarbeit", lobte Peter Hirn (SPD) die Kooperation mit Sinzheim. Karl Ehinger (FW) sprach von einer "sehr gefährlichen Straße". Als Radfahrer fühle man sich sehr unwohl, wenn die Autos an einem vorbeirasen würden. Ins gleiche Horn blies Peter Teichmann (GAL): "Es ist ein mulmiges Gefühl, dort mit dem Fahrrad zu fahren." Deshalb habe die GAL den Radwegebau "schon oft und lange" gefordert. Auch Lutz Jäckel (FDP) sprach von einer "wichtigen Maßnahme".