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Vom 3.8.2020
 
Junge Bäume von Sträuchern befreit
Sinzheimer CDU im Wald im Einsatz
 
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Die CDU-Mitglieder bei ihrem Einsatz im Sinzheimer Gemeindewald in Leiberstung. Foto: A. Gangl
 
Sinzheim (ar) – Im März vergangenen Jahres haben Mitglieder der CDU Sinzheim im Gemeindewald Leiberstung rund 650 junge Bäume gepflanzt. 90 Prozent der kleinen Platanen, Tulpen- und Feldahornbäume sowie Flatterulmen sind zwischenzeitlich in die Höhe gewachsen, jedoch nicht allein, sondern in Gesellschaft vieler Sträucher. Am Samstag machten sich 15 CDU-Mitglieder aus Sinzheim auf, um die Jungbäumchen zu befreien und ihnen wieder Luft zu geben.
 
„Nach einem Jahr muss man die Bäumchen im Dickicht schon suchen“, sagte Matthias Schmitt, Vorsitzender des CDUOrtsverbandes Sinzheim. Begleitet wurden die aktiven Umweltschützer von Forstrevierleiter Markus Rudolph, der wie alle Helferinnen und Helfer mit langen Hosen, Astschere und Machete ausgerüstet war. Stachelige Robinien, Traubenkirsche, Holunder, Brombeeren mit fünf Meter langen Ranken und Haselnuss haben aus ihrem Wurzelstock geschlagen und sind ebenso schnell aufgewachsen wie die jungen Bäumchen. „Wir werden noch die nächsten zwei bis drei Jahre gezielt um die Bäumchen rum die Sträucher wegschlagen müssen“, informierte Schmitt, der selbst im Forst tätig ist und bis vor einigen Jahren Leiter des Forstbezirks Forbach des Kreisforstamtes war.
 
Rund 3 000 Quadratmeter groß ist die Fläche, die seit dem Sturm Lothar im Dezember 1999 beschädigt war und auf der nur noch viele abgestorbene Pappeln standen. Nur eine einzige, zwischenzeitlich rund 30 Meter hohe Pappel, durfte damals stehen bleiben.Sie wacht nun über die Jungbäumchen, die teilweise bereits schon bis zu 2,50 Meter hochgewachsen sind. Nur wenige haben es nicht geschafft, einige sind auch aufgrund von Rehverbiss ausgefallen. „Solche Jungbaumanlagen sind wie eine Selbstbedienungstheke für Rehwild“, sagte Schmitt.
 
Die harte Arbeit, die die Waldarbeiter auch an diesem Tag leisten, soll ein nachhaltiger Beitrag zu Klimaschutz, der Biodiversität, der Nutzung des nachwachsenden Rohstoffs Holz und der Walderhaltung leisten, so der CDU-Vorsitzende. Daher ist die Bepflanzung der Fläche mit Baumarten, die es in der Kinzig-Murg-Rinne zuvor nicht gegeben hatte oder die seit Jahren ausgestorben waren, ein Versuch. Es sind Bäume, die mehr Trockenheit und gestiegene Temperaturen verkraften. „Wir haben heute eine Jahresdurchschnittstemperatur von 12 Grad Celsius, da wird sich die Landschaft verändern und wir müssen der Natur vertrauen, dass sie sich auch selbst hilft“, sagte Matthias Schmitt, der hinzufügte, der Wald werde immer weniger gewinnbringend. Er appelliert an die Menschen, sich mehr um ihren Gemeindewald zu kümmern und auch Patenschaften zu übernehmen.