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vom 21.10.2022
 
Wo waren die Reiter?
Wendelinusritt hat ein Nachspiel / Kritik an Hauptamt
 
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Kaum Reiter beim Wendelinusritt: Bei der Nachlese gibt es im Ortschaftsrat Leiberstung Kritik. Hier einige der wenigen einzelnen Reiter. Foto: Christina Nickweiler
 
Von Christina Nickweiler
Sinzheim – Beim Wendelinusritt in Leiberstung vor knapp zwei Wochen waren nach zwei Jahren Pause so viele Zuschauer, wie seit Jahren nicht mehr, aber wo waren die Reiter? Das Fehlen der Reiter war augenfällig, daher mussten sich Ortschaftsräte und Ortsvorsteher Josef Rees (CDU) zahlreiche Klagen anhören. Nun war das Thema Gegenstand bei der jüngsten Ortschaftsratssitzung.
 
„Das Wetter war traumhaft, die Organisation des Festes unsererseits war hundertprozentig. Aber es waren so wenige Reiter da, wie noch nie. Wir werden den Hintergründen nachgehen“, sagte Ortsvorsteher Josef Rees. Wie bereits berichtet, endete der traditionelle Wendelinusritt, zu dem immer zahlreiche Ehrengäste kommen, schon nach knapp 20 Minuten, weil nach den Kutschen, gerade einmal zirka zwei Dutzend Reiter mitgeritten sind. Vor einigen Jahren waren es regelmäßig rund 200 Reiter, die dem Festumzug immer eine besondere Note verliehen haben. „Viele Besucher waren enttäuscht“, berichtete der Ortsvorsteher.
 
Bei der Diskussion wurde bekannt, dass erstmals das Hauptamt im Sinzheimer Rathaus das Verschicken der Einladungen an die Reitervereine in der Region übernommen habe. Von dort sei auf Nachfrage die Info gekommen, dass Einladungen verschickt worden seien, so Rees. Einzelne Ortschaftsräte berichteten jedoch, dass sie von Reitern beispielsweise aus Fautenbach, Achern und Bühl, die in Reitvereinen organisiert sind, darüber informiert worden seien, dass die Vereine keine Einladungen erhalten hätten.
 
Weitere Reitervereine aus der Region von Muggensturm, über Iffezheim, bis hin zu Reiterhöfen in Schwarzach und Stollhofen hätten alle gefehlt. „Das hat bis 2019, als wir die Einladungen verschickt haben, immer funktioniert. So etwas darf nächstes Jahr nicht noch einmal passieren“, sagte Rees und erläuterte, dass die Organisation der Kutschen durch die Ortsverwaltung perfekt geklappt habe.
 
Ebenso wurde diskutiert, ob der Zeitpunkt, die Einladungen zu verschicken zu spät gesetzt gewesen sei. Bürgermeister Erik Ernst, der der Sitzung beiwohnte, meinte: „Wenn herauskommt, dass die Vereine wirklich keine Einladungen bekommen haben, müssen wir ein Entschuldigungsschreiben verfassen und losschicken.“ Ortsvorsteher Rees will nun recherchieren, was schiefgelaufen ist.
 
Bezüglich der Festvorbereitung berichtete Ortschaftsrätin Angelika Audet-Binz (CDU), dass das von der Ortsverwaltung verteilte Formular zur Kuchenspende in der Bürgerschaft kritisiert worden sei. „Da hagelt es nur so von Fehlern. Die Rechtschreibung ist eine Katastrophe, weder Groß- noch Kleinschreibung wird beachtet und die Anrede ist auch fehlerhaft.“
 
Sie gab zu bedenken, dass die Ortsverwaltung als offizielle Behörde und Schirmherrin des  Wendelinusfestes mit dem Erscheinungsbild eines solchen Schriftstücks identifiziert werde. „So geht das nicht. Wir müssen das Formular dringend überarbeiten“, forderte sie.