abblogok vom 10.10.2005
 
Satteltrunk für die Reiter und der Segen für die Pferde
Ein fast rekordverdächtiger Wendelinusritt in Leiberstung
 

abb101005aFESTLICH GESCHMÜCKT zogen die Teilnehmer die Blicke auf sich.

Sinzheim-Leiberstung (rock) Ein besonderer Feiertag in Leiberstung ist stets das Wendelinusfest. Dieses Jahr bekam es mit der vor kurzem abgeschlossenen Renovierung der Wendelinuskirche eine spezielle Note.
 
Das schmucke Bauwerk stand denn auch beim Patroziniumsfest mit morgendlichem Gottesdienst und anschließender feierlicher Eröffnung des ebenfalls neu gestalteten Kirchplatzes im Mittelpunkt des Geschehens, bevor am gestrigen Nachmittag sich dann Reiter und Gespannfahrer aus der gesamten Region zum Festzug formierten und durch die Leiberstunger Straßen zogen.
 
Bei besten Wetterbedingungen - der Altweibersommer zeigte sich auch gestern von seiner schönsten Seite - ließen sich viele Pferdefreunde die Gelegenheit nicht entgehen, beim Umzug im Sinzheimer Ortsteil mit dabei zu sein.
 
Rund 300 Pferde waren mit von der Partie, sowohl einzelne Reiter, als auch Gruppen und Kutschen. Letztere waren im Vergleich zu den Vorjahren besonders stark vertreten, rund 50 Wagen wurden insgesamt gezählt. Damit erreichte der mittlerweile 41. Wendelinusritt rekordverdächtige Ausmaße, wie Ortsvorsteher Alexander Naher und Bürgermeister Hans Metzner erfreut feststellten. Im Vorjahr waren wohl auch aufgrund des damals herrschenden nicht allzu schönen Wetters nur rund 180 teilnehmende Pferde gezählt worden.
 
Etliche Pferdebesitzer machten sich mit ihren vierbeinigen Schützlingen schon in den frühen Morgenstunden auf den Weg, um rechtzeitig zum Auftakt des Umzugs in Leiberstung zu sein. Während die Teilnehmer aus der näheren Umgebung beispielsweise aus Rheinmünster oder auch Bühl vornehmlich den Ritt zu Pferde schätzten, hatten die Teilnehmer aus weiter entfernten Orten kurzerhand ihre Rösser und Ponys in Transporter verladen.
 
So erreichte denn auch das Einzugsgebiet die mittelbadische Landschaft zwischen Bauerbach beziehungsweise Oberderdingen im Norden bis hin zu Lahr im Süden. Auch aus der Pfalz wurden Reiter und auch Kutschenfahrer gesichtet. So bekamen die rund 5 000 Besucher entlang der Leiberstunger Straßen einiges zu sehen. Nicht nur die Pferde waren hübsch geschmückt für diesen festlichen Anlass, auch die Reiter und Kutschenfahrer hatten sich in ihrer festlichste Garderobe geschmissen.
 

abb101005bRUND 50 WAGEN waren diesmal mit dabei, als der Wendelinusritt vorbei an etwa 5.000 Zuschauern am Straßenrand durch Leiberstung führte. Der schöne Altweibersommertag sorgte für ideales Wetter für Ross, Reiter und Publikum. Fotos: rock

Der Umzug führte in gewohnter Manier vom südlichen Ortsausgang über die Leiboldstraße mitten durch Leiberstung um bei der Wendelinushalle zu enden. Dort erwarteten die Geistlichen Dekan Martin Schlick, Pfarrer Wolfgang Andres und Diakon Georg Baier die Umzugsteilnehmer, um ihnen den Segen zu spenden.
 
Natürlich gab es auch einen Satteltrunk, für diesen zeigten sich die Muur-Hexen zuständig, während die Fidele Jehle Runde die zahlreichen Besucher bewirtete. Aufgelockert wurde das Programm durch die Beiträge der Musikkapellen aus Sinzheim und den Nachbarorten sowie durch die Jagdhorn- beziehungsweise Parforcehornbläser aus Bühl und Iffezheim.
 
Diese hatten nicht nur zuvor am Umzug teilgenommen, sondern sorgten auch bei der Wendelinushalle für Kurzweil. Dort fand wegen des schönen Wetters ein Open-Air-Fest statt.