btlogokVom 27.7.2006

Flugbewegungen in Söllingen: Brief an Landrat
Kreisrat: Bürger klagen über Lärm
 
Sinzheim (mb) - In den Sinzheimer Ortsteilen Leiberstung und Schiftung regt sich Unmut über Lärmbelästigungen durch den Baden-Airpark, berichtet Hans-Peter Behrens, Kreisrat der Grünen. Deshalb sah er sich zu einem Schreiben an Landrat Jürgen Bäuerle veranlasst, in dem er auf die Beschwerden hinweist und um Informationen bittet.
 
"Abgesehen von den sehr lauten Kleinflugzeugen, die kurz nach dem Start abdrehen und niedrig das Gelände überfliegen, geht nach Aussage der Bürger der Lärm hauptsächlich von Hubschraubern aus", so Behrens. Häufig würden über dem Airpark mehrere Hubschrauber zeitgleich und stundenlang kreisen, auch am Wochenende. Behrens hat nach eigenen Angaben den Planfeststellungsbeschluss des Regierungspräsidiums Karlsruhe von 2003 studiert. Regelungen - insbesondere für Hubschrauber - habe er dabei nicht entdeckt.
 
"Da Menschen und Natur offensichtlich durch die Lärmbelästigung beeinträchtigt werden", wünscht Behrens von Landrat Bäuerle Antworten auf mehrere Fragen. So will er wissen. ob es zulässig sei, "dass Kleinflugzeuge sofort nach dem Start auf niedriger Flughöhe abdrehen und die Bereiche parallel zum Flughafengelände (zum Beispiel Söllingen und Schiftung) niedrig überfliegen?" Das Landratsamt solle weiterhin prüfen, ob es für Hubschrauber vorgeschriebene Flugkorridore oder Flughöhen gebe und ob dabei zwischen Rettungseinsätzen und sonstigen Flügen unterschieden werde. Behrens erkundigt sich auch, ob es zulässig sei, dass Hubschrauber über dem Airpark "kontinuierlich im Kreis fliegen".
 
Bei dem Gebiet handele es sich teilweise um Vogelschutzgebiet. "Wurde dies in eventuelle Genehmigungsverfahren einbezogen?" fragt Behrens - und: "Falls nicht, welche Maßnahmen sind notwendig, um die Vogelarten nicht zu vertreiben?" Unklar ist für den Kreisrat auch, ob es in der rechtlichen Betrachtung einen Unterschied mache, "ob es sich um moderne, schallarme Kleinflugzeuge beziehungsweise Hubschrauber oder um alte, extrem laute Geräte handelt".
Behrens habe die Situation im März beobachtet und könne die Lärmbelästigungen bestätigen - im Gegensatz zu Leiberstungs Ortsvorsteher Alexander Naber: "Bei uns hat sich in letzter Zeit niemand beschwert" sagte er auf Anfrage. "Zankapfel" sei das Fahrsicherheitszentrum, nicht aber der Fluglärm. Seit die Übungsflüge angekündigt würden, "leben wir in friedlicher Koexistenz".