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Vom 18.2.2020
 
bt180220bDie närrische Sektion der Chorgemeinschaft Leiberstung – die „grausamen Entchen“ – befindet singend: Leiberstung ist eine Reise wert!
Fotos: Nickweiler
 
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Die Leiberstunger Funkengarde der Fidele Jehle Runde beherrscht den Marschtanz.
 
Verbale Kracher und was fürs Auge
Dorffastnacht der Fidele Jehle Runde / Überraschung für Bernhard Ibach
 
Von Christina Nickweiler
Sinzheim – Ein mehr als fünfstündiges Programm bot die Fidele Jehle Runde (FJR) aus Leiberstung vielen Besuchern in der Wendelinushalle. Das Motto der Dorffastnacht war in diesem Jahr dem 700-jährigen Bestehen von Leiberstung und der damit verbundenen Jubiläumsfeier im Sommer gewidmet.
 
Neben einigen Gastbüttenrednern von befreundeten Narrenclubs überwogen Auftritte von Musik- und Tanzformationen, allen voran die jüngsten in der närrischen Runde, das FJR-Kinderballett. Bei der Dorffastnacht überraschte der Nachwuchs das Publikum als quietschfidele „Schlümpfe“. Wie gut die Funkenmariechen der FJR den Gardetanz beherrschen, zeigten die Damen in ihren markantenweinrot-weißfarbigen Kostümen. In diesem Jahr bereicherte ein Solotänzer das Ballett, sodass die Garde starken Beifall erntete. Dass die Damen auch die Stilrichtung des Modern-Jazz-Dance beherrschen, das bewiesen sie bei einem Tanz, der die närrischen Gäste in galaktische Sphären von „Star Wars“ entführte.
 
Die ersten Cheerleader hätten erstmals getanzt als Leiberstung vor 700 Jahren aus der Taufe gehoben wurde, erfuhren die Gäste in einer launigen Anmoderation von Bernhard Ibach. Für den Jubiläumsumzug Anfang Juni sind die Cheerleader vom Narrenclub Winden (NCW) jedenfalls bestens vorbereitet, wie sie bei ihrem Auftritt demonstrierten.
 
Mit einer überzeugenden Choreografie versprühte die Jazztanzgruppe Frommage aus Bühl bei einem „Geigentanz“ einen Hauch von Popklassik. Dem Publikum gefiel die Nummer bestens, und so mussten die Tänzerinnen eine Zugabe obendrauf packen.
 
Eine Liebeserklärung an das Wendelinusdorf präsentierte die närrische Sektion der Chorgemeinschaft Leiberstung, „die grausamen Entchen“. In lustigen Dialogen besangen sie das Drei-Mädels-Haus in Leiberstung und stellten fest, dass die Polizei nie in Leiberstung präsent sei, da es keine Verbrechen geben würde. Allerdings gebe es eine „Straftat“ im Dorf, wenn Leiberstunger versäumen würden,samstags die Straße zu fegen. Für diesen Zweck – so meinten die „grausamen Entchen“ weiter, habe Ortsvorsteher Josef Rees allen Ortschaftsräten einen Besen geschenkt, mit dem diese nun die Straßen kontrollieren müssten. Am Ende des Auftritts besang die närrische Chorgruppe den Strandkorb am Leiberstunger Badestrand, und das Publikum trällerte kräftig mit.
 
Zuvor zog Jungtalent und Jugendfastnachtspreisträger Cassian Fritz aus Iffezheim als „Single mit Niveau“ kräftig vom Leder.Zwischendurch griff er immer wieder in die Tasten seines Keyboards und sang in Spider-Murphy-Gang-Manier über die Folgen seiner Partnerschaftsanzeige unter dem Namen seines Vaters.
 
bt180220cWenn nach jedem Witz dem närrischen Publikum der Atem vor Lachen stockt, dann kann es sich nur um „Aknös“ alias Natalie Horldt vom Karnevalsverein Ötigheim handeln. Sie beherrscht den kohlrabenschwarzen Humor aus dem Effeff. In ihrer brillanten Rolle als türkische Putzfrau „Aknös“ schoss sie begleitet vom Gelächter des Publikums einen verbalen Kracher nach dem anderen von der Wendelinusbühne.
 
Die beiden Auftritte von „Päp und seiner Band“ vom befreundeten Wagshurster Musikverein entwickelten ob der gesteigerten Stimmung im Saal eine eigene Dynamik. Denn das närrische Volk forderte mehrere Zugaben und bekam diese prompt geliefert. Bevor das FJR-Männerballett das Finale mit allen Akteuren auf der Bühne einleitete, unterhielt das „Duo Infernal“ die Gäste mit einem Sketch.
 
Als unangekündigter Programmteil überraschte FJR-Chefin Viktoria Stolz den langjährigen Moderator der Dorffastnacht, Bernhard Ibach, mit einer Ehrung. Seit elf Jahren begleitet er die FJR bei ihrem närrischen Treiben mit der Gitarre und moderiert in souveräner Art die Dorffastnachtsprogramme. Hierfür erhielt Ibach Urkunde, Präsent sowie die gesanglich übermittelten Glückwünsche der FJRler.