vom 13.2.2007
 
Gudrun Wilke-Droll ist neue Leiterin der Grundschule Leiberstung / Standortdiskussion und jahrgangsgemischten Klassen
Gute Nerven auf Regiestuhl
 
Schulamtsdirektor Joachim Heineke (links) und Bürgermeister Hans Metzner gratulieren Schulleiterin Gudrun Wilke-Droll.
Schulamtsdirektor Joachim Heineke (links) und Bürgermeister Hans Metzner gratulieren Schulleiterin Gudrun Wilke-Droll. Foto: Schröder
Sinzheim (usc) - Viele Reden und ein wenig Musik gibt es dieser Tage nicht nur zu hören, wenn Fasnacht auf dem Plan steht: Gestern wurde Gudrun Wilke-Droll mit feierlichem Programm in ihr Amt als neue Leiterin der Grundschule Leiberstung eingeführt.
 
Auch wenn draußen Regen und Sturm herrschten, ging es in der Aula der Grundschule sehr frühlingshaft zu: Mit einem Blumengedicht, einem Apfelblütentanz, zwei aus dem Winterschlaf erwachten Bärenkindern und mehreren kurzen Instrumental- stücken bereiteten einige Jungen und Mädchen aus Wilke-Drolls vierter Klasse die lange Reihe der Grußworte vor.
 
Schulamtsdirektor Joachim Heineke gab einen Abriss über den Werdegang der 42-jährigen Deutsch-, Sport- und Religions- lehrerin: Geboren wurde sie in Dortmund, verbrachte aber bereits die Hälfte ihrer Grundschulzeit an der Grundschule in Winden, bevor sie bis 1984 ans Markgraf-Ludwig-Gymnasium in Baden-Baden ging. Nach Lehramtsstudium, Referendariat und Erweiterungsstudium widmete sie sich zunächst der "privaten Pädagogik" und nahm Erziehungsurlaub.
 
Nach einem Promotions-Aufbaustudium entschied sie sich dann, wieder "an die Front" zu gehen und unterrichtete in Stollhofen, Bühl und Sinzheim, bevor sie zur Grundschule Leiberstung kam. Dort hatte sie seit August 2006 das Leitungsamt kommissarisch inne, bevor sie Ende November offiziell zur Schulleiterin bestellt wurde. Laut Bürgermeister Hans Metzner habe sich in dieser Zeit schon gezeigt. dass Wilke-Drolls "Chemie mit der Verwaltung stimmt".
 
Nach insgesamt acht Lobreden kam Wilke-Droll dann auch selbst zu Wort und bediente sich eines Zitats von Astrid Lindgren: "Prahlen sollst du erst auf dem Heimweg." Ihr eigener Weg sei zwar manchmal verschlungen gewesen, doch sie habe stets ihr Ziel vor Augen gehabt. Dort angekommen, werde sie nun sowohl von ihrer Familie als auch von ihren Kollegen unterstützt. Für ihren neuen Weg bekam die Schulleiterin von ihren Kollegen einen Apfelbaum und einen Regiestuhl geschenkt, die Schüler überreichten einen Korb voll Schokolade "damit Sie nicht die Nerven verlieren".
 
Das Reizvolle der neuen Aufgabe ist für Wilke-Droll, dass sie "was bewegen" und "verantwortlich sein" will. Zwei hauptsächliche Aufgaben sind zu bewältigen: Zum einen die Diskussion um die Schulen Leiberstung und Halberstung. Zwar gehören die Einrichtungen verwaltungstechnisch bereits zusammen, doch nun muss entschieden werden, ob beide Standorte erhalten bleiben. Zudem steht das Projekt der jahrgangsgemischten Eingangsstufe an: Ab dem Schuljahr 2008/2009 werden Erst- und Zweitklässler flexibel in verschiedene Gruppen aufgeteilt.