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vom 4.1.2003
 
 
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Nach Angaben von Ortsvorsteher Naber bemerken viele Autofahrer die Stopp-Stelle zu spät und missachten sie deshalb.  Foto: Breyer
 
 Regierungspräsidium Karlsruhe lehnt Wunsch der Leiberstunger Ortsverwaltung ab: Kein Blinklicht als Hinweis auf Stopp-Stelle an der "Pflug"-Kreuzung
"Viele Autofahrer nehmen Schilder zu spät wahr‘
 
Leiberstung (mb) — Die so genannte "Pflug"-Kreuzung in Leiberstung (Knotenpunkt L 80/K 3736) sorgt für politischen Zündstoff: "Bereits seit vielen Jahren ist diese Kreuzung ein Gefahrenpunkt, da die dort ausgewiesene Stoppstelle von vielen Kraftfahrern — von Weitenung her kommend, wie auch von Stollhofen her — oftmals zu spät oder teilweise gar nicht wahrgenommen wird", schreibt Ortsvorsteher Alexander Naber in einer Mitteilung.
 
Während zu Zeiten der kanadischen Air-Base Unfälle wegen Missachtung dieser Stopp-StelIe an der Tagesordnung gewesen seien, "ist es heute etwas ruhiger geworden", sprich: Es krache weniger häufig. Gleichwohl sei "das Überfahren der Stoppstelle jedoch weiterhin an der Tagesordnung", so Naber. Der Ortschaftsrat habe sich mehrfach für zusätzliche Hinweisschilder stark gemacht, um die Stoppstelle früher anzukündigen. Bei Verkehrsschauen habe es stets die gleiche Antwort gegeben: Es bestehe keine Notwendigkeit, die Beschilderung zu erweitern oder zu ergänzen.
 
Bei der jüngsten Verkehrsschau wurde nun der Vorschlag geäußert, mittels eines "Gelbblitzers" die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer zu erhöhen und die Gefahrenstelle mithin anzukündigen. "Nach langen Monaten des Wartens und stetigem Nachfragen der Ortsverwaltung. wann nun endlich etwas geschehen werde, erhielt man nun die endgültige Nachricht des Straßenbauamtes, welches die Angelegenheit an das Regierungspräsidium Karlsruhe weitergeleitet hatte. Dieses hatte die Kreuzung in Augenschein genommen", schreibt Naber und informiert über das Ergebnis: "Die Möglichkeit des ,Gelbblitzers‘ wurde vom Regierungspräsidium abgelehnt".
 
Statt dessen schlug das Straßenbauamt vor, die Stopp-Zeichen zusätzlich auf weißgrundige Trägertafeln aufzubringen. Dadurch sollten die Schilder optisch besser erkennbar werden. Weiterhin sei es denkbar, die Hochbordsteine in diesem Bereich weiß zu markieren, um eine zusätzliche Aufmerksamkeit zu erreichen.
 
"Mit Verwunderung reagierten die Räte nicht nur auf die Ablehnung. sondern auch auf die vorgeschlagenen Verbesserungen. Was bringen weiße Bordsteine im Winter? Ebenso sieht man in der vorgeschlagenen Trägertafel keine Verbesserung", so die Mitteilung. Fakt sei, "dass man bereits mit dem Kühler in der Kreuzung steht, wenn man das Stopp-Schild sieht", so Ortschaftsrat Reiner Droll, der die Kreuzung vor der Haustür hat "und die Situation aus eigener Erfahrung kennt", so Naber, der bilanziert: "Das Ziel die Gefahrenstelle frühzeitig nochmals anzukündigen und dadurch auch die Geschwindigkeit zu reduzieren, zumal diese Straße auch Schulweg für die Kinder des Oberdorfes ist, wurde somit nicht erreicht."
 
Nach dem Motto "Steter Tropfen höhlt den Stein" will die Ortsverwaltung das Thema bei der nächsten Verkehrsschau erneut ansprechen. Bringe auch dies keinen Erfolg, schlägt Naber ironisch als letzte Möglichkeit vor, auf den Rat eines Mitglieds der Verkehrskommission zurückzugreifen, das vor Jahren geäußert habe: "Da helfen keine zusätzlichen Schilder, da hilft nur eine vollautomatische Schusspistole."