abblogok vom 5.2.2005
 
Das Leiberstunger Rathaus ist seit dem "Schmutzigen" fest in Narrenhand
Muurhexen führen den Zug der Hemdklunkerle an
 

bt050205Im Sinzheimer Ortsteil Leiberstung übernehmen am Schmutzigen Donnerstag die Narren im Rathaus die Macht. Stolz präsentieren sie nach gewonnener Schlacht den Rathausschlüssel. Foto: Is

 
Sinzheim (Is) - Was wäre die Fasnacht ohne den "Schmotzige Donnerschtag" - dem Tag der Machtübernahme der Narren. Heute kennen wir ihn als den "Schmutzigen" mit Straßenumzug und Rathaus-Stürmung. Bräuche, die auch in Leiberstung gepflegt werden.
 
Zum fünften Mal schon zelebrierten die Muurhexen den Sturm auf den Ortsvorstand mit anschließender Schlüsselübernahme. Nur wenige Hemdklunkerle waren tatsächlich pünktlich bei der Wendelinushalle eingetroffen. Und trotz Kälte waren doch alle in Nachthemd und Hausschlappen gekommen.
 
Angeführt von den Muurhexen, setzte sich der Tross mit närrischem Getöse Richtung Rathaus in Bewegung. Dort hatte sich der Ortschaftsrat verschanzt, der rief: "Mir kommet net rus, ihr krummbeinige Wese", als die Hexen den Schlüssel forderten. Für die kleinen Klunkerle dann der wohl schönste Moment, denn es hagelte Süßes. Natürlich gelang die Machtübernahme der Narren - der Schlüssel sicher in Hexenhand und der gesamte Rat in Handschellen. Diese Machtübernahme sei natürlich symbolisch gemeint, so Ortsvorsteher Alexander Naber. Bis Aschermittwoch genießen jetzt auch in Leiberstung die Narren alle Freiheit.
 
Vor allen den Kindern und Jugendlichen zuliebe hat man den Brauch eingeführt. Hartmut Mensing, Oberzunftmeister der Muurhexen - 1996 gegründet und damit der neunte und jüngste Leiberstunger Verein - freut sich vor allem über den Nachwuchs. Die jüngste Muurhexe sei gerade mal zwei Jahre alt. "Und wenn die Kleinen nicht wären", so weiß er, "dann hätte auch der Verein keine Zukunft". Und die "Zwerg"-Muurhexen waren es dann auch, die an diesem Abend für Stimmung in der Wendelinushalle sorgten: mit einstudierten Tänzen und "Gaudi"-Gegröle.