btlogokVom 10.11.2006

Gemeinde Sinzheim und T-Com unterzeichnen Kooperationsvertrag / Kommune muss Rohrleitung zum Verteiler bereitstellen / Ortsvorsteher treibende Kraft
Schnelles Internet: DSL für Leiberstung und Schiftung
 

bt101106Vertrag unterzeichnet (von Links): Ortsvorsteher Alexander Naber, T-Com-Vertreter Hans-Peter Molz und Bürgermeister Hans Metzner.

Sinzheim (mh) - Die Zeiten langsamer Internet-Verbindungen sind in Leiberstung und Schiftung bald vorbei. Gestern unterzeichnete Bürgermeister Hans Metzner einen Kooperationsvertrag mit der T-Com. Während sich die Gemeinde verpflichtet, die Trasse für das Glasfaser-Kabel bereitzustellen, liefert T-Com die technischen Voraussetzungen für die DSL-Anschlüsse.
 
Da sich die Gemeinde finanziell engagieren müsse, war die Genehmigung der Rechtsaufsichtsbehörde notwendig. die gestern eingegangen sei, sagte Metzner. Im Entwurf des Haushalts 2007 stünden maximal 47.000 Euro für diese Maßnahme zur Verfügung. Der Gemeinderat habe das Thema diskutiert und sei zu dem Ergebnis gelangt, dass die DSL-Versorgung der beiden Ortsteile ein Stück Infrastruktur und deshalb notwendig sei - auch um in ganz Sinzheim gleiche Voraussetzungen zu schaffen.
 
Treibende Kraft war Leiberstungs Ortsvorsteher Alexander Naber. Mehrere Bürger hätten den Wunsch nach schnellem Internet an ihn herangetragen, berichtete er. Darunter waren nicht nur Privatleute, sondern auch Leiberstunger, die von zu Hause aus arbeiten wollten und im so genannten Home Office auf DSL-Geschwindigkeit angewiesen seien, so Naber. Auch für die Schüler sei die moderne Übertragungstechnik wichtig, da es immer häufiger vorkomme, dass Lehrer das Internet in den Unterricht einbeziehen.
 

bt101106aIn Schiftung gehören langsame Internet-Verbindungen bald der Vergangenheit an. Auch in Leiberstung steht DSL künftig zur Verfügung. Fotos: Breyer

Nabers erster Vorstoß bei der örtlichen Telekom habe eine negative Antwort ergeben, erst ein Schreiben an den T-Com-Vorstand brachte das Verfahren in Gang, erklärte der Ortsvorsteher. Bei einem Ortstermin sei dann ein technisches Problem aufgetaucht: Die Telekom-Vermittlungsstelle in Steinbach sei zu weit entfernt, um DSL in Leiberstung und Schiftung zu ermöglichen, bei einer Verbindung zur Vermittlungsstelle Weitenung wäre Schiftung leer ausgegangen.
 
Um einen neuen Verteiler in Leiberstung zu bedienen, bedarf es eines Glasfaserkabels. Da eine Verlegung unter der Autobahn hindurch sehr aufwändig gewesen wäre, suchte man nach einer Alternative und stieg auf ein Leerrohr, das früher vom Baden-Airpark zur ehemaligen Kläranlage Leiberstung "verbuddelt wurde", sagte Naber. Wenn die Gemeinde auf der verbleibenden rund 2.5 Kilometer langen Strecke bis zur Ecke Schwarzwaldstraße/Weitenunger Straße ein weiteres Rohr in die Erde bringen lässt, kann die T-Com Leiberstung und Schiftung mit DSL versorgen.
 
Ortsbaumeister Richard Hörth habe bereits mit Spezialfirmen Kontakt aufgenommen, sobald die Arbeiten ausgeschrieben und vergeben seien, solle es losgehen, informierte Metzner. Spätestens zum Ende des ersten Quartals 2007 sollen die Leiberstunger und Schiftunger DSL nutzen können - in der höchsten derzeit zur Verfügung stehenden Geschwindigkeit, betonte Hans-Peter Molz. T-ComRessortleiter technische Infrastruktur. Bis jetzt hätten 146 Haushalte Interesse bekundet, so Naber. Die T-Com hatte 130 Interessenten als Voraussetzung für den Kooperationsvertrag gefordert, sagte Molz.
 
Wer in Leiberstung und Schiftung DSL nutzen will, muss den Anschluss von der T-Com mieten (monatliche Grundgebühr ab 16,99 Euro). Damit gehe indes nicht die Verpflichtung einher, über den Internetprovider T-Online ins Netz zu gehen. Indes: Im Gegensatz zu anderen Orten ist es in Leiberstung und Schiftung nicht möglich, Komplettpakete (DSL-Zugang und Flatrate)*) bei einem anderen Anbieter als der Telekom zu bestellen, sagte Ressortleiter Molz.

*)Anmerkung der Webmaster: Richtig muß es heißen: DSL-Zugang und Telefonanschluß. DSL Zugang mit Flatrate kann über einen anderen Anbieter wie AOL, Freenet oder 1und1 etc. bestellt werden. Diese Anbieter nutzen die Leitung und den DSL-Anschluß der T-Com. Ein zumindest analoger Telefonanschluß über die T-Com ist also weiterhin erforderlich. Jedoch können Flatrates für Telefon über Internet (VoIP) mit dem anderen Anbieter vereinbart werden.