btlogokVom 22.9.2006

Gemeinderat Sinzheim lehnt Vorstoß der Eltern der Schulanfänger ab / Diskussion über Zusammenlegung der Grundschule
Kein Unterricht für Erstklässler in Leiberstung
 

bt220906Nach dem Beschluss der Gemeinderäte müssen die Schulanfänger aus Leiberstung weiterhin in die Außenstelle der Grundschule nach Halberstung fahren. Foto: Breyer

Sinzheim (ds) - Im August hatten die Eltern der Schulanfänger in Leiberstung an die Gemeinde den Antrag gestellt, die Kinder der ersten Klasse in Leiberstung zu unterrichten. Nun beschäftigte sich der Gemeinderat Sinzheim mit dem Thema. Die Verwaltung schlug den Räten vor, den Antrag abzulehnen.
 
Die Mitglieder des Gremiums folgten dieser Empfehlung schließlich. Der Abstimmung war allerdings eine lebhafte Diskussion vorausgegangen. Die kommissarische Schulleiterin der Grundschule Leiberstung mit Außenstelle Halberstung, Gudrun Wilke-Droll, konnte die Wünsche der Eltern zwar verstehen, hielt sie jedoch nicht für realisierbar. Als Grund führte sie an, dass der einen noch im Halberstunger Schulhaus verbleibenden Klasse zwei dann der Kontakt zu der anderen Altersstufe fehlen würde, den sie für notwendig hält. Auch eine Begrenzung auf zwei Jahre - so lange sollte diese erste Klasse nach dem Wunsch der Eltern in Leiberstung bleiben -hielt sie nicht für sinnvoll: "Wenn schon eine neue Lösung. dann längerfristig und nicht zeitlich begrenzt". sagte sie.
 
Auch Isolde Leder (SPD) sprach sich für ein längerfristiges Konzept aus, wobei sie an das neue Halberstunger Baugebiet erinnerte. Siegfried Fässler (CDU) erklärte, er stimme für die Vorlage der Gemeinde. Matthias Schmälzle würde den Vorschlag der Eltern zwar für ein Jahr ausprobieren, hielt aber das neue Schulkonzept des klassen- übergreifenden Unterrichts, bei dem erste und zweite Klasse gemeinsam unterrichtet werden, auf längere Sicht für den besseren Weg. Kurt Wolf von den Freien Wählern vertrat die Ansicht, alle Klassen in Leiberstung zu unterrichten: Dort sei auch eine Betreuungsmöglichkeit vorhanden. Er erinnerte an den Antrag der FWV in der April-Sitzung dieses Jahres, die Grundschule in Leiberstung zusammenzulegen und eventuell in Halberstung einen Kindergarten einzurichten. Damals befürchtete Bürgermeister Hans Metzner, dass Sinzheim die einst für die Erweiterung des Halberstunger Schulgebäudes erhaltenen Landeszuschüsse zurückzahlen müsse. Diese Frage sollte erst, nachdem der Antrag im Kultusministerium lag, entschieden werden. Der Ausgang war ungewiss, also legte man im April das Thema auf Eis.
 
Das Thema sei mindestens zehn Jahre alt, erinnerte Alexander Naber, Ortsvorsteher von Leiberstung. Als die Halberstunger Schule umgebaut und die Leiberstunger Schule neu gebaut wurde, habe man schon über eine Zusammenlegung nachgedacht. Auch Reiner Droll (CDU) war schon vor zehn Jahren für eine gemeinsame Grundschule in Leiberstung. Norbert Walter (FWV) meinte aber, man könne nicht nach Belieben das Schulkonzept immer wieder ändern. Eine Meinung, der sich Bürgermeister Metzner anschloss.
 
Ein gemeinsamer Unterricht wäre derweil in der Leiberstunger Schule für einen begrenzten Zeitraum möglich, bestätigte Wilke-Droll. Allerdings müsse für einen pädagogisch sinnvollen Unterricht angebaut werden, ergänzte Naber, der allerdings auch meinte, dass man bei dem neuen Konzept des klassenübergreifenden Unterrichts dann doch wieder zwei Lokalitäten brauche.