btlogok
vom 7.2.2024
 
Radweg soll nicht mehr im Gestrüpp enden
Die Verwaltung baut ein fehlendes Stück zwischen Halberstung und Schiftung und stellt dem Land die Kosten in Rechnung
 
abb070224Die Markierungsarbeiten sind abgeschlossen, nach Ostern beginnen die Arbeiten zum Bau des fehlenden Teilstücks. Das Regierungspräsidium hätte erst im Jahr 2040 genug Personal, um den Radweg anzulegen, also macht es die Gemeinde. Foto: Christina Nickweiler
 
Von Christina Nickweiler
 
Sinzheim. Viel Verkehr saust Tag für Tag auf der L80 zwischen den Sinzheimer Ortsteilen Halberstung und Schiftung. Deswegen stellt das fehlende Zwischenstück des Radweges zwischen Halberstung und der Abbiegung in Richtung Leiberstung für viele Radfahrer eine äußerst gefährliche Situation dar.
 
Doch Abhilfe ist in Sicht, die ersten Markierungsarbeiten sind abgeschlossen. Ab April sollen die Arbeiten beginnen und binnen weniger Monate beendet sein. Dies teilte Eberhard Gschwender, Leiter des Bauamtes, bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderates mit und stellte die Planungen zum Bau des restlichen Radweges vor. Denn der bisherige Radweg entlang der Brücke über die Autobahn endet abrupt im Waldgestrüpp. Das veranlasst die Radfahrer abzubremsen, vom Fahrrad abzusteigen, die viel befahrene L80 zu überqueren, um sich die Straße mit den schnell fahrenden Autos und Lastern zu teilen.
 
Wir haben selbst die Initiative ergriffen.
Erik Ernst
Bürgermeister
 
Bisweilen wurden schon Radfahrer gesichtet, die ihre Fahrt mit dem Velo entgegen der Richtung fortsetzten. Schon lange wünscht sich die Bevölkerung, dass der Fahrradweg fortgesetzt wird, aber bislang zog das Regierungspräsidium (RP) diese Maßnahme immer wieder auf die lange Bank, so der Tenor im Gemeinderat. Beim Neujahrsempfang teilte Bürgermeister Erik Ernst (parteilos) mit, dass das RP mitgeteilt habe, dass dieser Radweg wegen Personalmangels erst im Jahre 2040 realisiert werden könne. „Das ist natürlich viel zu lang! Daher haben wir selbst die Initiative ergriffen und werden im Jahr 2024 den Radweg bis zur Kreuzung nach Leiberstung auf Kosten des Landes selber bauen“, sagte Ernst beim Neujahrsempfang. Trotz schwieriger Umstände werde die Gemeinde das schier Unmögliche möglich machen und die dringend notwendige Maßnahme in Eigenregie umsetzen, ergänzte er seinerzeit.
Konkret handelt es sich um ein fehlendes Radweg-Teilstück von östlicher in westlicher Richtung mit einer Länge von rund 440 Metern. So wird in einem ersten Schritt auf rund 100 Metern Länge ein Graben umgelegt, um die nötige Fläche für einen Sicherheitstrennstreifen zu bekommen.
 
Bei der Abbiegung in Richtung Leiberstung (K3761) gibt es derzeit eine Verkehrsinsel. Diese muss nach den Ausführungen des zuständigen Referenten Josef Serrer umgebaut und mit einer Querungshilfe erweitert werden. Ebenso soll die Abbiegung aus Richtung Leiberstung erweitert werden, damit die Fahrt mit dem Rad ohne Unterbrechung fortgesetzt werden kann.
 
Endlich hat das jahrelange Warten ein Ende.
Matthias Schmälzle
Grünen-Gemeinderat
 
Die Baumaßnahme kostet rund 600.000 Euro und soll bis September abgeschlossen sein. „Der Lückenschluss fehlt schon lang. Das ist dort höchst gefährlich, aber endlich hat das jahrelange Warten ein Ende“, sagte Matthias Schmälzle (Grüne). Erleichtert über den Beginn zeigte sich Gabriel Schlindwein (CDU). Anton Jany (Freie Wähler) wollte wissen, warum das RP nunmehr acht Wochen für die Prüfung der Pläne brauche.