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vom 28.3.2024
 
Die Teilnehmer kommen von weit her
Zum 30. Mal treffen sich Reiter und Kutscher in Leiberstung beim Ostersternritt – erstmals mit Programm
 
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Pferde und Natur: Beim Formationslaufen der Kutschen zeigen sich die Zuschauer beeindruckt. Foto: Christina Nickweiler (Archiv)
 
Von Christina Nickweiler
Sinzheim-Leiberstung. Wenn am Morgen des Ostermontags viele Reiter und Kutschen nach Leiberstung unterwegs sind, dann ist das ein deutlicher Hinweis, dass der Reit- und Fahrverein St. Wendelin zum Sternritt eingeladen hat. Mit dem Ostersternritt eröffnen die Pferdefreunde die Freiluft- und damit die Reitsaison.
 
"Die Bewirtung geht mindestens bis zur Kaffeezeit."
Karin Saar
Vorsitzende des Reit- und Fahrvereins
 
Der Reit- und Fahrverein ist laut der Vorsitzenden, Karin Saar, der einzige Verein in der ganzen Umgebung, der noch einen Sternritt veranstaltet. „Die Tradition hat sich seit 30 Jahren nicht groß verändert“, sagt Karin Saar. Sie berichtet, dass in den vergangenen Jahren rund 100 Reiter und Kutscher beim Ostersternritt nach Leiberstung mitgemacht haben.
 
Gegen 11 Uhr wird das Gros der Reiter und Kutscher auf dem Vereinsgelände zwischen dem Leiberstunger Baggersee und dem Areal des Sportvereins erwartet. Jeder Teilnehmer erhält, wie es Tradition ist, von den Vereinsmitgliedern einen Satteltrunk gereicht und am Halfter der Pferde wird eine Schleife als Gruß gebunden. Diesen Brauch praktiziert der Verein schon mehr als 35 Jahre, wegen diverser Ausfälle in der Vergangenheit in diesem Jahr zum 30. Mal. Aus diesem Grund werden um 11 Uhr die Jagdhornbläser aus Bühl die Gäste mit „konzertanten Stücken“ unterhalten, teilt die Vorsitzende mit. Zuvor wird sie einige Worte an die Besucher richten.
 
Damit die Besucher bei angenehmer Atmosphäre verweilen können, wird der Verein neben seinem Vereinsheim ein Festzelt aufstellen. Auch außerhalb des Festzeltes erwartet die Gäste zwischen Wald und Wiesen ein Naturidyll auf dem Gelände. Die aktiven Vereinsmitglieder werden den Gästen Rollbraten mit Pommes und später Kaffee und Kuchen servieren. „Die Bewirtung geht mindestens bis zur Kaffeezeit, auch wenn die Pferde da schon längst wieder zu Hause sind“, teilt die Vorsitzende mit.
 
Das Besondere bei dem alljährlichen Treffen ist, dass die Reiter und Fahrer jedes Jahr nach Leiberstung kommen, ohne sich vorher angemeldet zu haben. Von Legelshurst als Pferdehochburg im Raum Achern, bis nach Ettlingen reicht das geografische Einzugsgebiet der Teilnehmer. Auch aus dem Elsass und dem Murgtal gibt es Teilnehmer, die schon viele Jahre dem Ostersternritt die Treue halten. Oft reiten die Teilnehmer von weiter her schon sehr früh morgens los, so dass Mensch und Tiere mehrere Stunden unterwegs sind. Laut Saar plant jeder Teilnehmer seine Strecke selbst. „Oft schließen sich mehrere Teilnehmer von einem Reiterhof zusammen oder die Teilnehmer finden sich unterwegs zu kleinen Gruppen zusammen“, hat Saar die Erfahrung gemacht. Am Ziel angekommen, gibt es dann unter den Pferdefreunden vieles zu erzählen. Karin Saar weiß, dass der Ostersternritt in Leiberstung für die Pferdefans aus dem Mittelbadischen oft der Treffpunkt eines jeden Jahres schlechthin ist.
 
Da das Pferdetreffen vor allem bei Familien beliebt ist, wird es in diesem Jahr zwischen 12 und 14 Uhr extra ein Ponyreiten geben. „Die Ponys freuen sich über viele Streicheleinheiten“, verrät die Vorsitzende.