btlogok
Vom 15.10.2019
 
bt260719

bt151019b

bt151019c

 
Spektakel zu Ehren des Namenspatrons
An einem Herbsttag wie aus dem Bilderbuch findet zum 55. Mal in Leiberstung der Wendelinusritt statt
 
Von Christina Nickweiler
Sinzheim - Zum 55. Mal fand in Leiberstung der Wendelinusritt statt, und dieser Festtag wurde mit einem Herbsttag wie aus dem Bilderbuch belohnt. Viele Zuschauer säumten bei spätsommerlichen Temperaturen die Straßen an der mit Blumen und Fahnen dekorierten Festmeile.
 
Rund 40 Gruppen, darunter eindrucksvolle Kutschen sowie zahlreiche Reiter nahmen an dem Spektakel zu Ehren des Namenspatrons der Leiberstunger, dem Heiligen Wendelinus, teil. In den edlen Kutschen saßen die Ehrengäste, allen voran die Geistlichkeit alias Dekan Martin Schlick und Diakon Georg Beier.
 
Diese segneten am Ende des Festrittes bei der Wendelinushalle und begleitet von den Klängen der Parforcebläser aus Iffezheim sämtliche Pferde, die Kutschenfahrer und die Reiter.
Bei seinen Segensworten an die Besucher erinnerte Dekan Schlick, dass in diesen Zeiten Schöpfung gefährdet sei. Erstmals wandte sich Landrat Toni Huber mit Grußworten an die Festgemeinde und nannte den Wendelinusritt eine "tolle Veranstaltung".
 
Sein Vorgänger, Alt-Landrat Jürgen Bäuerle, und seine Frau ließen sich ebenso wie der Alt-Bürgermeister der Gemeinde Sinzheim, Hans Metzner, und seine Frau von historischen Wagen kutschieren. Mit dem Gestus eines Fürsten winkte Leiberstungs Ortsvorsteher Josef Rees dem Publikum aus der auf Hochglanz polierten Kutsche zu.
 
Die Jagdhornbläser aus Bühl bliesen auf der fahrenden Droschke mit ihren Parforcehörnern zur Jagd, während die Musiker der Kapellen aus Sinzheim, Winden, Stollhofen und Weitenung zu Fuß unterwegs waren.
 
Fein herausgeputzt mit Anzug und Zylinder hatten sich ebenso etliche Reiter und Fahrer. Auch die Pferde wurden sauber gestriegelt ins rechte Licht gerückt. Etliche Tiere waren mit farblich abgestimmten Garnituren, bestehend aus Ohrenschützer und Lätzchen, geziert. Besonders eindrucksvoll präsentierte sich ein Haflinger-Gespann, deren Mähnen mit einem zweifarbigen Irokesenschnitt auffielen. Bei den schwarz-weiß gescheckten Irish-Tinkers machten sich manche Pferdehalter die Mühe, sogar die langen Haare an den Hufen zu flechten. Apropos Hufe: Einige Pferde waren mit Hufschuhen unterwegs, die förmlich wie Sandalen aussahen.
 
Einen Augenschmaus gerade für die kleinen Festbesucher bildete "Hans", ein spanischer Fliegenschimmel. Denn er ähnelte mit seinen kleinen schwarzen Punkten dem berühmten Pferd von Pippi Langstrumpf aufs I-Tüpfelchen.
In einer original Leiberstunger Tracht aus dem 19. Jahrhundert repräsentierten Viktoria Stolz und Jonas Frietsch die Tradition des Wendelinusortes beim Umzug.