vom 26.2.2007
 
Schiftung kämpft weiter
50 Bürger berieten Vorgehen
 
Sinzheim-Schiftung (wl). Die Schiftunger Bürger haben in einer Versammlung am Freitagabend ihre Entschlossenheit bekräftigt. weiter mit aller Macht gegen das Fahrsicherheitszentrum "LuK-Driving-Center" auf dem Baden-Airpark vorzugehen. "Wir machen massiv weiter", kündigte Franz Lorenz an. "Anders geht es nicht, wir können uns das nicht bieten lassen, was da abläuft", fügte der Sinzheimer CDU-Gemeinderat an. "Wir wissen schließlich, was für uns auf dem Spiel steht: Die Wohnqualität wird beeinträchtigt, Häuser und Grundstücke erfahren eine erhebliche Wertminderung."
 
Die Schiftunger Versammlung war unabhängig von der Entscheidung des Karlsruher Verwaltungsgerichts einberufen worden um finanzielle Aspekte der Auseinandersetzung zu besprechen. Doch die Aktualität verlieh dem Treffen eine besondere Bedeutung: "Die Bürger sind über die Entscheidung des Gerichts sehr betroffen."
 
Wie berichtet, hatte das Verwaltungsgericht einem Eilantrag des Betreibers des Fahrsicherheitszentrums statt gegeben und die Verfügungen des Landratsamts Rastatt außer Kraft gesetzt.
 
An die 50 Schiftunger waren jetzt zur Versammlung gekommen, "aus fast jedem Haus des Dorfs einer", so Lorenz. "Sehr hart" sei diskutiert worden, berichtet er, und dabei hätten die Schiftunger auch die eigenen Reihen im Blick gehabt. So sei die Frage gestellt worden, ob der Rechtsanwalt der Gemeinde genug getan habe, um die Interessen der Schiftunger zu waren. "Die Bürger pochen darauf, dass die Gemeinde uns unterstützt", berichtet Lorenz. "Bürgermeister Hans Metzner hat gesagt, dass wir alle im selben Boot sitzen. Wenn das so ist, muss die Gemeinde uns auch finanziell entgegen kommen."
 
Schließlich trage die Gemeinde auch einen Teil der Verantwortung. Sie habe im Vertrag eine Lärmschutzwallklausel eingebracht, nach der ein solcher Wall im Bedarfsfall gebaut werden müsse. "Wenn solche Dinge im Vertrag geregelt sind, dann muss man auch dafür sorgen, dass sie durchgesetzt werden", sagt Lorenz auch in Richtung seiner Gemeinderatskollegen.
 
Am Montag will er beim Bürgermeister die Schiftunger Forderungen vortragen. Er erwartet, dass sie dann ans Landratsamt weitergeleitet werden - und zwar direkt zu Landrat Jürgen Bäuerle. "Wir glauben mittlerweile eh, dass der schwarze Peter beim Landratsamt liegt. Dort ist der Betrieb genehmigt worden. Man hätte doch nur die Landkarte genau anschauen müssen, um zu wissen, dass unser Dorf nur ein paar hundert Meter vom Fahrsicherheitszentrum entfernt sein würde."