btlogokVom 1.7.2006
 
DSL für westliche Ortsteile in greifbarer Nähe
Gemeinderat muss noch über die nötigen Haushaltsmittel in Höhe von 25 000 Euro entscheiden
 
Sinzheim-Leiberstung (gk). Für die Sinzheimer Ortsteile Leiberstung und Schiftung ist ein Anschluss an die High-Speed-Datenautobahn mittels DSL-Leitung in greifbarer Nähe: Wenn der Sinzheimer Gemeinderat die nötigen Haushaltsmittel in Höhe von schätzungsweise 25 000 Euro bereitstellt, könnten die hierfür notwendigen Bauarbeiten noch in diesem Jahr beginnen, so der Leiberstunger Ortsvorsteher Alexander Naber. Die Arbeiten der Telekom seien in drei Monaten abgeschlossen. Bislang fehlten die technischen Voraussetzungen für dieses Angebot, da die beiden Ortsteile zu weit vom nächsten DSL-Übergabepunkt entfernt sind.
 
Seit dem Jahr 2004 sucht der Leiberstunger Ortschaftsrat nach einer Lösung für die Problematik. Nachdem bei satellitengestützten oder Funk-Systemen die Nachteile überwiegen, wurde in Zusammenarbeit mit dem Telekommunikationsanbieter Telekom eine Alternative gefunden, so Naber. Notwendig wäre dafür ein Anschluss an ein Glasfaserkabel sowie ein DSL-Verteiler, der das Signal an das in den Ortsteilen vorhandene Kupferkabel weitergibt.
 
Prinzipiell gibt es zwei Anschlussmöglichkeiten, einmal im Bühler Stadtteil Weitenung oder alternativ auf dem Gelände des Baden-Airparks. Letztere hätte den Vorteil, dass eine Rohrverbindung zum Klärwerk Leiberstung besteht, durch die die Telekom ihr Kabel "schießen" könnte, so der Ortsvorsteher weiter. Vom Klärwerk ausgehend müsste dann ein Kabel um den Ortsteil herum bis zur Verteilerstelle in der Schwarzwaldstraße verlegt werden. Die Kosten, die die Gemeinde Sinzheim zu tragen hätte, könnten dadurch von anfänglich geschätzten 50 000 Euro annähernd halbiert werden, so Naber. Weiterhin setzt die Telekom 130 anschlusswillige Haushalte voraus. Wie auch im Acherner Stadtteil Gamshurst praktiziert, müsste die Gemeinde Sinzheim einen Garantievertrag abschließen, falls diese Zahl nicht zu Stande kommt. Bislang haben 145 von rund 500 Haushalten Interesse an dem ultraschnellen Daten-Anschluss erklärt, berichtete Naber. Derzeit handelt die Gemeindeverwaltung einen entsprechenden Vertrag aus.
 
"Es handelt sich um eine Freiwilligkeitsleistung der Gemeinde", räumte Naber ein, "der Gemeinderat entscheidet." Der Ortsvorsteher sprach von einer Investition in die Zukunft, speziell für Freiberufler und Home-Office-Betreiber sei ein DSL-Anschluss unverzichtbar. Beifall erntete ein anwesender Leiberstunger für seinen Wortbeitrag: "Wir wollen nicht schlechter und nicht besser als andere behandelt werden." In den übrigen Sinzheimer Ortsteilen ist DSL bereits als Standard verfügbar.