vom 21.12.2007

Premieren bei der Weihnachtsfeier
"MGV-Quartett" begeistert in Leiberstung mit einem Spiritual / Bühne für Talente
 

NEUE FORMATION: Bernd Koch, Reinhold Straub, Alexander Naber und Robert Schultheiß (von links) begeisterten ihr Publikum. Foto: pr
Sinzheim-Leiberstung (AN). "Gute Bräuche, alte Sitten" stehen in der Vorweihnachtszeit hoch im Kurs. So ist es nicht verwunderlich, dass der Männergesangverein Leiberstung mit dem gleichnamigen Chorsatz von Stefan Bothur die Weihnachtsfeier von Gesangverein und Kirchenchor eröffnete. Erstmals hatte man den seit vielen Jahren gewohnten Termin am zweiten Weihnachtsfeiertag verlassen und die Feier in die Adventszeit vorverlegt.
 
Mit einem wehmütigen Blick in die Heimat traf der Männerchor gleich zu Beginn mit dem Lied "Des deutschen Seemannes Weihnachten" von Baumann den Nerv des Publikums. Wieder einmal stellten die Sänger unter Beweis, dass ihnen sowohl das zarte Piano als auch das kraftvolle Forte vertraut sind und sie mit ihren Stimmen herrliche Klangbilder gestalten können. Doch ist eine Weibnachtsfeier beim MGV Leiberstung bei weitem keine Show von "Alleinunterhaltern" - das Einbinden des Publikums hat Tradition, und so erklangen gemeinsame Weihnachtslieder mit Chor und Gästen.
 
Mit einer kleinen Weihnachtsgeschichte über die vier Kerzen am Adventskranz überraschte Irmgard Naber die Gäste des Abends und sprach von den scheinbar verloren geglaubten Werten Friede, Glaube und Liebe, die jedoch durch die Hoffnung nicht sterben können. Feiern beim MGV Leiberstung bedeutet nicht nur Vokalmusik. Klassisches Klavier sowie Vorträge von Talenten gehören seit vielen Jahren dazu. Die Brüder Matthias und Markus Straub entführten die Gäste des Abends abwechselnd an Klavier und Keyboard in die Welt der modernen Musik. Mit der "Ballade pour Adeline" und dem "Entertainer" entlockte Matthias Straub dem Klavier Klassiker, wofür er verdienten Applaus erntete. Mit dem Stück "Indian Summer" und dem "Blues in F" übernahm sein Bruder Markus am Keyboard den "swingenden" Part und stellte ebenfalls sein Können unter Beweis.
 
Klassisches Klavier aus verschiedenen Epochen und Stilen zu vier Händen hatte das Programm des Abends ebenfalls zu bieten. Chorleiterin Almut Grißtede und Georg Markus Naber interpretierten verschiedene Kompositionen von Diabelli, eines Zeitgenossen von Mozart.
 
Eine weitere Premiere stand nach der Pause an. Zum ersten Mal betrat das "MGV-Quartett", bestehend aus Bernd Koch, Reinhold Straub, Alexander Naber und Robert Schultheiß, die Bühne und begeisterte mit dem vierstimmigen Spiritual "Let My Light Shine Bright" das Publikum, das diese Premiere mit frenetischem Applaus feierte. Ganz im Stil der "schwarzen Musik" konnte auch Alexander Naber als Solist das Publikum für sich gewinnen. Mit "Unforgettable" von Nat King Cole, begleitet von Almut Grißtede am Klavier, stellte Naber seine Baritonfähigkeiten unter Beweis. Mit weltlichen Melodien gestalteten die Aktiven des MGV den zweiten Teil des Abends. Dass sich die Sänger in ihrem Dorf gut auskennen, stellten sie mit der Aussage "Ich weiß ein Fass in einem tiefen Keller" unter Beweis. Heiter und beschwingt luden sie mit dem "Tafellied" von Zelter die Gäste des Abends zum gemeinsamen Zechen ein und begleiteten Wilhelm Heinrichs "Schneiders Höllenfahrt'. bevor sie mit der "Abendruhe" von Rolf Kern den gelungenen Abend langsam ausklingen ließen.