vom 15. 10. 2001

Ritt durch Leiberstung: Viele Zuschauer säumten die Straßen.
Ritt durch Leiberstung: Viele Zuschauer säumten die Straßen.       Fotos: Marcus Gernsbeck
 
 
Pferde gestriegelt, Kutsche poliert: Perfektes Fest
37. Auflage des Leiberstunger Wendelinusritts lockt viele Zuschauer / Rekordverdächtig: 390 Pferde gezählt / Zug per Video im Internet übertragen

Mahlzeit hoch zu Ross
Mahlzeit hoch zu Ross
Leiberstung (mg) — Alles war so, wie es sein muss: Das Fell der Pferde gestriegelt, die Kutschen auf Hochglanz poliert, zahlreiche Zuschauer an den Straßen — und über allem lachte die Sonne. Mit solchen Vorzeichen ausgestattet, entwickelte sich die 37. Auflage des Leiberstunger Wendelinusritts zu einem gelungenen Patroziniumsfest.
 
Die Verantwortlichen der Feuerwehr Sinzheim, Löschzug Leiberstung, waren selbst etwas überrascht. Gerade hatten sie in der Gartenstraße rekordverdächtige 390 Plaketten verteilt, untrüglicher Beweis, dass genau diese Anzahl an Pferden teilgenommen hat "Normalerweise haben wir knapp über 300 Pferde beim Wendelinusritt", freute sich dementsprechend auch der Leiberstunger Ortsvorsteher Alexander Naber.

Doch das Kaiserwetter am gestrigen Sonntag hat noch mehr Pferdefreunde in die rund 830-Seelen-Gemeinde geführt als in den vergangenen Jahren. Vor allem auch Zuschauers Die Bürgersteige im Ortsinneren waren prall gefüllt, ebenso die Tische bei der Bewirtung durch die Fidele Jehle Runde.
 
Für die richtige Verpflegung an der Strecke mit einem Glas Schnaps sorgte nicht nur der offizielle Stand der Ortsverwaltung, sondern auch engagierte Bürgerinnen und Bürger halfen mit. Der hochprozentige Satteltrunk hat schließlich Tradition. Und damit die Kinder nicht mit großen Augen zusehen müssen, wurden auch Süßigkeiten verteilt, ebenso wie Äpfel für die Pferde und Ponys.
 
Platz genommen — in passender Kleidung
Platz genommen — in passender Kleidung
 
Vom südlichen Ortsrand machte sich gestern der Zug zu Ehren des Schutzpatrons der Leiberstunger Kirche und aller Pferde punkt 14 Uhr auf den Weg. Zuerst die elf Kutschen für die Ehrengäste, dann zahlreiche Ein-, Zwei- und Vierspänner und schließlich viele Reiter. Es ging die Hauptstraße bis zum anderen Ortsende hinunter, über Feldwege in die Schwarzwaldstraße, dann in den Wendelinusweg und zum guten Ende in die Gartenstraße. Dort erteilten der Sinzheimer Pfarrer Martin Schlick und der Hügelsheimer Pfarrer Wolfgang Andres Ross und Reiter den traditionellen Segen auf Fürsprache des heiligen Wendelin.

Bei aller Tradition hielt dieses Jahr das Internet Einzug beim Wendelinusritt. Auf der offiziellen Seite Leiberstungs (www.leiberstung.de) wurde mittels einer digitalen Videokamera jede Minute ein neues Bild vom farbenprächtigen Umzug ins Netz gestellt.
 
In der Gartenstraße erhielten Ross und Reiter den traditionellen Segen.
In der Gartenstraße erhielten Ross und Reiter den traditionellen Segen.